kürzte Stellung zurück, die den gegen Osten vorragenden Stochodwinkel zwischen Sitowicze und Ml. Porsk quer durchschnitt. Nach Mitternacht wurde der befohlene Rückzug angetreten. In den Morgen- 30.7. stunden des 30. war die neue Wehrfront bezogen. IR. 49 kam südlich von Rudka Miryäska in Stellung — in den Bataillonsabschnitten „Franz" (I.), „Gustav" (II.), „Heinrich" (IV.) — und bildete wieder den Südslügel der 4. ID. Der rechte Nach¬ bar, im Anschlüsse an die 27er des Baons. IV/49, blieb die 41. HID. In jedem Bataillonsabschnitte standen zwei Kompagnien als Besatzung, die übrigen Kom¬ pagnien bildeten Bataillons- und Regimentsreserven, die an der Nahtstelle beider Divisionen besonders stark gehalten wurden (drei Kompagnien). Im Laufe des Tages war vom Feinde noch nicht viel zu spüren. Eilends gingen 49er und 27er daran, die Stellungen zu verstärken, denn die Schützengräben waren nur knie¬ tief und standen voll Wasser; ein Drahtverhau fehlte vollends, nur Pflöcke waren teilweise eingeschlagen. 31.7. Am 31. näherten sich im Stochodknie der neubezogenen Front schon russische Infanterielinien, die Geschütze begannen im blutgetränkten Sandboden nach dem Sieg zu wühlen. Ausklärerabteilungen rausten sich wiederholt im Vorfelde. 1.8. Am 1. August holte der Russe neuerdings gegen die hart mitgenommene 41. HID? zu einem kräftigen Schlage aus, ohne über durchzudringen. Stark bedrängt war der rechte Nachbar der 27er, das Siebenbürger HIR. 32. Zur Stüt¬ zung des Flügels wurde die 13. Komp., die in Reserve lag, hinter die Honveds verschoben. Sie nahm an der Abwehr des russischen Angriffes heldenmütigen An¬ teil und hatte eine Einbuße von 48 Verwundeten. Schon die Erschöpfung zwang den Angreifer, in der Schlacht von Kowel seit dem 1. August eine Kampfpause einzuschalten. Nur das zurückgedrängte II. Korps 3.8. sollte nicht zu Atem kommen. So flackerte auch am 3. bei Rudka Miryäska die Unternehmungslust der Russen auf. Den ganzen Tag über hatte das Hesierregi- ment Anstürmen die Stirne zu bieten. Es gelang, aller Angriffe — besonders eines Anfalles am späten Nachmittage — Herr zu werden und die neue Stellung zu behaupten. 8 Tote und 32 Verwundete waren die Blutzeugen des Tages. In unmittelbarer Nähe aber durchbrachen Turkestanen um 1 Uhr nachm, die 4. ID. bei Rudka Miryäska und drangen in den nördlich des Ortes liegenden Wald ein. Ein wohlvorbereiteter Gegenangriff der FR. 8, 99 und eines Bataillons des deutschen IR. 377, der den Feind in die Zange nahm, entriß den Turkestanen im Handgemenge das heißumstrittene Dorf? Der erste Akt der Schlacht von Kowel war vorüber. Er hatte die russische Füh¬ rung bitter enttäuscht, denn der erwartete Durchbruch aus Kowel war mißglückt. Rasch war der Schwung der Angreifer in den opfervollen Kämpfen um die Stochod- linie erlahmt. Brussilow war entschlossen, nach kurzer Ruhe die Offensive nach einem geän¬ derten Angrisfsplane wieder aufzunehmen. Der am 3. August von GFM. Hindenburg, dem am 27. Juli der Oberbefehl über den größten Teil der Ostfront übertragen worden, erlassene erste, grund- 1 Der Feuergewehrstand der HID. war seit 28. Juli von 9700 auf ein Drittel zusammen¬ geschmolzen. Die Reste der beiden am schwersten getroffenen Regimenter 20 und 31 waren in ein schwaches Bataillon vereinigt worden (Österreich-Ungarns Letzter Krieg, V., 131). * Österreich-Ungarns Letzter Krieg, V.. 128 bis 133. 390