10.9. In iber Nacht auf den 10. Wb es zweimaligen Wirbel, boch kam es zu keinem 23.9. Gefechte. Am 23. nachmittags zog ein stürmisches Gemitter, bas alle Telephon- leitungen zerstörte, über das Affagebiet. Von 10.30 Uhr nachts an lag ausgiebiges Feuer der Feindbatterien auf der Stellungsfront der 6. ID. Rote Leuchtraketen flammten auf; die eigenen Batterien fetzten mit Sperrfeuer ein, auch von der Strtilleri'c der benachbarten 52. ID. unterstützt. Um 1 Uhr nachts trat Ruhe ein. Der schlagartige Anfall der Feindartillerie stützte ein Stoßunternehmen, das dem vom DR. 8 innehabenden Ambrosiniabschnitte galt, wobei nach den Meldungen des 12. JBrigKmdos. Italiener und Tfchechoflowaken die Handelnden waren. Das DR. 8 büßte 4 Tote ein, verzeichnete 1 Fähnrich und 68 Dragoner als vermißt und verlor 2 Maschinengewehre. Me Wetterlage, besonders die kalten Septembernächte, wirkte sich nicht zum Besten auf die in der Vorfeldzone ausharrenden beiden Bataillone aus, deren Kampsstände abermals eine nicht unbeträchtliche Schwächung erfuhren. Die Kampf¬ stände der Kompagnien (ohne HMGZüge des I. und II. Baons.) bewegten sich um etwa 40 Gewehre: günstiger war das III. Baon. daraus 27.9. Am Abende des 27. September zogen die Ablöser — es waren wie immer die 17er — in die Vorfeldzone ein. Durch die Val d'Affa rückten die 27er über Baitle in die Lager bei Vezzena, wohin auch das aus der Großkampszone über Mandrielle herangezogene III. Baon. gelangte (Regimentsstab bei Seilbahn 4, I. Verle Lager, II. und TIK. Sterzinger Lager, III. Grazer Lager). Verliehen wurde die filb. TM. 1. Kl. den Gefallenen Gft. Josef Weiland der 5. Komp., dem Gft. tit. Korp. Franz Kropivöek und Inf. Anton Köpper der MGK. I, Inf. Franz Kruml der MGK. II, OsfzDiener Johann Wanz der MGK. III, Inf. Peter Plachl (Unterabt. ?); ferner Gft. tit. Korp. Joses Wurzwallner der 10. Komp, und Gft. Heinrich Ludersdorfer der 15. Komp. Die militärische und politische Lage im Herbste 1918 . Der Mißerfolg im Juni hatte die seelische Verfassung des Heeres schwer getroffen; auch das parlamentarische Nachspiel verdüsterte die Stimmung. Wenn trotzdem selbst diese Krise zum größten Teile wieder überwunden wurde, so zeugt dies für die schier unzerstörbare, gewaltige Kraft, die dieser schlecht bekleideten und genährten, politisch unterwühlten Wehrmacht innewohnte. So war kein außer¬ gewöhnlicher Grund gegeben, den von Feindesfeite her drohenden Gefahren mit wesentlich gesteigerter Sorge ins Auge zu blicken. Da kam plötzlich die furchtbare Lawine des Niederbruches ins Rollen. Das Schwergewicht aller Geschehnisse lastete auf der Westfront. Als das deutsche Westheer am ersten Frühlingstage des Jahres 1918, am 21. März, zum großen Erntegange antrat, der das Feld mit blitzenden Senfen durchschritt, erfüllte stolze Hoffnungen das deutsche Volk. In gespannter Erwartung verfolgten aber auch die staatstreuen Völker der Donaumonarchie den Schlachtverlaus an der anglo- 1 Ende September betrug der Kampfstand der 6. ID. (IR. 17, 27, 81, 127) 286 Offiziere, 21 höhere Unteroffiziere, 4314 Feuergewehre: die der 6. ID. angegliederte 11. (vormals 5.) KBrig. (DR. 8, 11) zählte 53 Offiziere, 11 höhere Unteroffiziere, 1359 Feuergewehre: im Divisionsbereiche standen 41 Batterien (126 leichte, 23 mittlere und schwere Geschütze) der 2. und 28. FABrig. 366