Nunmehr war auch der Zeitpunkt für Ken Angriff aus Mt. di Dal Bella und Col del Rosso gekommen: er sollte am 23. Dezember erfolgen. Eine dem Telephon anvertraute fingierte Depesche, wonach des Wintereinbruches wegen jedwede Offensive der Heeresgruppe FM. Conrad eingestellt und die Urlaubs¬ sperre aufgehoben sei, sollte die Italiener in Sicherheit wiegen. Sie zeigten sich jedoch sehr wachsam, eröffneten beim leisesten Geräusch das Feuer und warfen Handgranaten. Ansonsten waren sie wenig rege und enthielten sich im Gegensatze zu uns jedweder lebhafteren Patrouillenlätigkeit. Die feindlichen Kanoniere aber ließen es an Betätigungsdrang, zumal in den von donnernden Feuerüberfällen erfüllten Winternächten, nicht fehlen und warfen auch Gasgranaten in die Frenzela- fchlucht. Es gab blutige Opfer, weniger in der Kampffront als im rückwärtigen Bereiche. Feindliche Flieger, auch solche mit französischen und englischen Hoheits¬ abzeichen, kreisten bei Tag, ja selbst bei Nacht über dem Kampfraum. Mit fieberhaftem Eifer wurden die Angrifssvorbereitungen betrieben, Nacht um Nacht Material und Munition herangeschleppt. Freudig begrüßte deutsche schwere Minenwerfer, die am oberen Ausgange der Stenfleschlucht eingebaut wurden, hoben die Zuversicht. Schneesall, Nebel, Nässe, vor allem die kalten Nächte zehrten bei dem Mangel an Unterkünften an den Kräften der Truppen, deren Stände durch Erkrankungen noch weiter herabgesetzt wurden. 19.12. Durch Aufteilung der am 19. in der Frenzela eingetrossenen 1., 3. und 4. MaKomp. des XXXIII. MaBaons. von KIR. 1 — 2 Offiziere, 233 Mann —, von denen 195 Mann beim III. Baon. eingereiht wurden, konnten die 9. und 11. Komp, wieder ausgestellt werden \ 31 zur MGK. III eingerückte Mann ermöglichten, daß sämtliche 7 Maschinengewehre kampfbereit wurden. Das III. Baon. erreichte hiedurch einen Kampsstand von 22 Säbelchargen und 299 Frontfeuergewehren. Die Kampf- stände des I. und II. Baons. bezifferten sich auf 23/291 und 26/338. 2V. 12. Der 20. Dezember führte das Monate hindurch abgetrennte IV. Baon. mit einem Kampsstande von 22/318 zum Regimente in die Bal di Frenzela. Den Angriff hatte die 18. ID. über Laibena gegen den Col del Rosso, die 6. ID. gegen den Mt. di Bai Bella zu führen. Nach dem Angrifssplane sollten beide Divisionen mit starken inneren Flügeln den Steilrand gewinnen und sodann beiderseits der Bal di Melago den Angriff weiterführen. Bon der 6. ID. hatte die Brig. Bidostifch mit starkem Ostflügel anzugreifen. Sie bildete zwei Gruppen (s. Skizze 31): Rechts Obstlt. Miller mit der 4./27. Komp., mit FIB. 20 und 1/102; links Obst. v. Siegl mit 1/51, HochgbKomp. 22, dahinter X/59 und dreiviertel 1/27. War der westlichen Gruppe die Bezwingung des Hornstützpunktes als erstes Ziel gesetzt, um hernach südwärts entlang der italienischen Hangstellungen gegen Mt. di Bal Bella vorzustoßen, so hatten Siegls Streiter die feindlichen Stellungen am Steilraride vom Sattel 1193 bis etwa 500 Schritte westlich zu nehmen und den Angriff auf Mt. di Bal Bella weiterzu¬ führen, verstärkt durch Teile der vom Zusammenflüsse der fünf Bäche aus auto- - 9. Komp.: Oblt. Langthaler (KIR. 1); Lt. i. d. R. Josef Dlab, die Fch. i. d. R. Karl Schmidt und Ernst Wallner. 10. Komp.: Oblt. Johann Zeitz; Lt. Johann Schwarz, Lt. i. d. R. Johann Trutnoosky, Fch. i. d. R. Richard Reißig. 11. Komp.: LstOblt. Alois Domicelj, Lt. Wilhelm König, Fch. i. d. R. Max Kautschitsch, Stabsfeldw. Franz Steiner. 12. Komp.: Oblt. i. d. R. Franz Quereser; Lt. i. d. R. Robert Kowald, Fch. Gottlieb Sorg, Fch. i. d. R. Harry Krekich-Strassoldo v. Treuland. 306