faltig an den Hängen. Aber alles Kampfesmühen war umsonst. Der Mt. Meletta und feine nächsten Trabanten stehen unbezwungen. Doch immer enger wird die Umkreisung. Auch das zur 106. LstID, FML. Kratky — diese unterstand der Gruppe FML. v. Kletter — gehörige Bataillon sollte sich an dem Entscheidungskampfe beteiligen. Ihm war ursprünglich die Ausgabe zugedacht, den Mt. Castelgomberto zu erobern und hernach den ringsbe'drohten Mt. Meletta von der Nordseite zu nehmen. Am Abende des 30. November lösten die 16. Komp., Hptm. Glaser, und die 3V. 11. 14. Komp., Oblt. Withalm, das IV./87. Baon. am Nordhange des Castelgomberto ab. Die Kompagnien hatten sich fragwürdige Obdachstellungen geschaffen. Der 14. Komp, wurde die Ausgabe zuteil, die feindlichen Stellungen aus Castel¬ gomberto zu erkunden. Reger Patrouillendienst setzte ein. Gft. Hermann Zipperer gelang es, mit seiner Patrouille trotz Handgranatenabwehr und Maschinengewehr- feuer des Italieners den Drahtverhau zu überwinden und bis an die Stellung heranzukommen. Desgleichen leisteten Gft. tit. Korp. Ludwig Mußbacher und Ins. tit. Gft. Robert Stecher mit ihren Patrouillen ganz Hervorragendes. Alle drei kehrten mit wichtigen Erkundungsergebnissen vom Castelgomberto zurück und erhielten die silb. TM. 1. Kl. Oblt. Withalm entschloß sich, die Erkundung über die anbefohlene Linie hinaus noch um einiges nach vorne zu schieben. Hier erkannte er alsbald die besondere taktische Wichtigkeit, die zwei vor ihm aufragenden, vom Castelgomberto und von der Nordkuppe des Mt. Meletta beherrschten Felsrissen zukam, die schon im Juni 1916 eine Rolle spielten. Er verhehlte sich nicht, daß sie für die Absperrung des Melettamassivs von ausschlaggebender Bedeutung seien. Er ließ daher die beiden bereits in der feindlichen Linie befindlichen Felsspitzen durch Patrouillen auf¬ klären. Eine Handvoll wagemutiger Steirer erklomm die mit starken Hindernissen bewehrten Felsschrofsen, drang in den Stützpunkt ein und — fand ihn überraschen¬ derweise leer. Unverweilt gab das Divisionskmdo. den Befehl, die Felsriffe zu besetzen. Oblt. Withalm formte aus ausgewählten Leuten seiner Kompagnie ein Detache- 2.12. ment und drang mit diesem am 2. Dezember, von einem Maschinengewehrzuge unter LstLt. Ferdinand Zechner begleitet, unter unsäglichen Schwierigkeiten des steil aufragenden, unwegsamen Geländes auf die Felsspitzen vor. Es galt nunmehr, bei geradezu arktischer Kälte, im eisigen Sturmgebraus dort oben auszuharren, ohne dem Feinde im mindesten aufzufallen. In niedrigen, vereisten Gräben und engen Fuchslöchern, die die Italiener verlassen hatten, kauerte fröstelnd die tapfere kleine Schar Tag und Nacht hindurch. Sich eine Zigarette anzuzünden, geschweige denn Feuer zu machen, verbot die Lage. Diese war im höchsten Grade bedenklich. Im Osten überragt von schier nicht erklimmbaren Steilhöhen des Castelgomberto mit seinen kavernierten Maschinengewehren und Minenwersern, im Süden über¬ höht von der mächtig ausgebauten Hochplatte des Mt. Meletta, im Südwesten bedroht durch die von Kampsgräben und Kasematten starrende Bor- (Nord-) Kuppe des Berges, war das Detachement geradezu eingekreist. Für Proviant war trefflich vorgesorgt. Andere Helden der 14. Komp, brachten ihren Kameraden nächtlicher¬ weile, gleichfalls äußerst gefährdet, Rum und Verpflegung (Savdinenbüchsen, Speck und Marmelade), in Säckchen verpackt, aus die Gipfelhöhen; auch ihnen glückte es, vom Feinde unbemerkt zu bleiben, obschon sie mit ihren „Schätzen" knapp 297