Bedauerliches Mißgeschick war es, daß der 15. November nicht durch den Fall des gesamten Hochrückens Meletta di Gallio—Mt. Zomo gekrönt sein durfte. Die 27er bei Cra. Meletta di Gallio schieden vom 15. November mit dem Eindrücke, daß völlige Gleichzeitigkeit der Angriffshandlungen gegen Cra. Meletta di Gallio und Mt. Zomo einen ganzen Erfolg verbürgt hätte. Der Feuerbrand schwelte glim¬ mend weiter. Keine himmelan lodernde Siegessackel warf ihren Feuerschein auf die Felsburgen des Mt. Meletta. Hartnäckiger Krampf hielt gleichwie anno 1916 den Italiener an seinen Mt. Fior festgebannt. Keine Via Triumphalis führte uns 1917 über die Hochflächen zum Mt. Meletta. Es war ein harter Passionsweg. Die Erstarkung des feindlichen Widerstandes Skizze 28 Mit überraschendem Trotze hielt der Italiener im Melettamassiv stand, zu dessen Umklammerung sich die Unsrigen anschickten. Der Besitz der Melettabastion sicherte dem Feinde die Beherrschung des Brentadurchbruches bis Balstagna und schützte zugleich die linke Flanke der Höhenstellungen östlich der Brenta. Seine Batterien im Gebiete von Foza bedrohten aus der Flanke den nördlichen und westlichen Anstieg zum Col Caprile, dem Eckpfeiler der italienischen Bergfront an der schäumenden Brenta. Der Fall des Melettamassivs brächte mit einem Schlage eine Wendung der Lage. Denn alle maßgebenden Höhen westwärts des Brentaflusses bis zum Saffo Rosso würden zu Fall kommen. Was bis nun unseren Angriff östlich der Brenta fast bis zur Undurchführbarkeit erschwerte, würde ihn im gleichen Maße begünstigen. So drängte alles zu entscheidungsvoller Kampfhandlung. Im Bereiche des III. Korps galt es, durch raschen Zugriff den nördlich der wasserzersressenen Frenzelaschlucht auf mächtigem Bollwerke umschlossenen Feind in die Felsschluchten zu stürzen, ihm durch Angriffe in der Front, in der Flanke und im Rücken den südlichen Torflügel von Gallio, den Mt. Sisemol, aus den Angeln zu heben, die Zomo- und Stenflekulisse niederzureißen. Wie bisher, sollten sich 21. SchD. und 6. ID. in die schon seit Tagen angestrebte Zielsetzung teilen. So hieß denn für die 21. SchD. die Devise „Sisemol", für die 12. IBrig. „Stensle", für die 1. KJBrig. „Zomo". Der Stenfleangrifs sollte erst aus besonderen Befehl des 11. AK. in Schwung gesetzt werden, sobald die Rücken¬ wirkung der Gruppe Schotsch über Balcapra gegen Stensle sich geltend mache. Nach Bezwingung des Mt. Zomo sollte auch die 1. KJBrig. Richtung Stenflehöhe einschwenken. So schien denn alles nahe dem gemeinsamen Ziele zu stehen. Allein der Schein trog, mochten auch Explosionen und aufsteigende Rauchwolken bei Costalta und in der Val di Frenzela als Zeichen bevorstehender Preisgabe des Melettablocks gedeutet werden. Gegen den störrischen Zomo wurde für 3 Uhr nachmittags des 16. November ein 16.11. neuerlicher Angriff vorbereitet. Die müden Kaiserjägerbataillone (III/l, III, IV, V/2) und III/27 waren verfügbar. I und II/KIR. 1 mußten bei Xebbo als Divisionsreferve verharren, da ja die Bereitstellung zum Angriffe gegen Süden noch immer die neuerlich betonte Haupttendenz für die Aufgabe der 6. ID. bildete. Auch hieß es 271