gebrochen, seine Reserven aufgezehrt. Der zunehmende Druck der ausschreitenden Gruppe FML. v. Kletter, die in den Morgenstunden des 13. bereits den Mt. Lisser erreichte, zwang den zähen Feind, dem schwer sich mühenden Angreifer auch die südliche Val di Campo Mulo freizugeben. Beim ersten Morgengrauen des 13. November hatte das IR. 17 nochmals versucht, dem Feinde den Tanzerrücken zu entreißen. Die vorbildlich tapfere Infanterie erstieg die Flanke des noch immer unversehrten italienischen Brems¬ klotzes, vermochte aber dessen Drahtverhau nach wie vor nicht zu überwinden. Verheerendes Flankenfeuer sprühte aus der Senke von Gallio. Harten Blutzoll zahlte der 17er. Die in den ersten Nachmittagsstunden des 13. vor sich gehende Räumung des Tanzerrückens enthob Kronprinzinfanterie von weiterem kräfte¬ zehrendem Angriffe. Der Führer der 6. ID., GM. v. Schilhawsky, zollte dem entscheidenden Sturm auf Mt. Longara am 12. November dankende Anerkennung: „Unter sehr schöner Mitwirkung der Artillerie haben tapfere Kaiserjägerbataillone mit dem braven III. Baon. des IR. 27 im unaufhaltsamen Vorgehen, dem sich Teile des IR. 17 anschlossen, die wichtige Höhe Longara genommen. Ich freue mich, den genannten Truppen volle Anerkennung und Dank sagen zu können." Die Kämpfe um den Hochrücken Mt.Meletta di Gallio — Mt. Zomo und an der Frenzelaschlucht Ereignisse am iZ.und 14. November 1917 Skizzen 24, 25 Das Vordringen der Sieger im mittleren Piavetale brachte die Italiener auch im Abschnitte der Brenta ins Wanken. Am 12. November entriß ihnen eine Gruppe der von FM. Conrad in der Val Sugana angesetzten 18. ID., GM. v. Bidale, das hochragende Panzerwerk Liane auf Cm. di Campo (nordwestlich von Primolano) — seiner beherrschenden Lage wegen das „Auge der Bai Sugana" genannt — und das noch im letzten Augenblicke gesprengte Fort Col di Lan (westlich von Fonzaso). Die 18. ID. erreichte an der Suganerstraße die Reichsgrenze und nahm über Fonzaso die Verbindung mit der Gruppe G. d. I. Alfred Krauß auf, die sich anschickte, aus dem Raume Fonzaso—Feltre die AngrisfshaNdlung zwischen Brenta und Piave fortzusetzen. Am 12. November standen die Armeen der Verbündeten vom Ledrotale bis zur Piavemündung in flachgestrecktem Bogen vor aufmarschiertem Feind. Das ita¬ lienische Heer war entschlossen, das Westufer des Piave zu verteidigen. Es schanzte in den Lagunen und aus den Flußdämmen der MUndungsstrecke, ballte sich in der Ebene von Treviso, hielt den Montello, ein kleines, scharf geschnittenes Insel¬ gebirge südlich der Piavescharte von Bidor, besetzt, beschoß Belows Divisionen von den Randhöhen des Piaveabschnittes Feltre—Bidor, klammerte sich an alle Kuppen und Hänge des westlich davon aufgerichteten, vielgipfligen Grappamassivs, verschloß den Brentaabschnitt Cismon—Balstagna, der zwischen der 14. Armee und der k. u. k. 11. Armee in die Flanke der Piavefront führte, behauptete die südliche Hälfte der Hochflächen von Asiago—Arsiero, den Mt. Pasubio und die Begleithöhen 261