wodurch dem Vaterlande trotz der zahlenmäßigen Überlegenheit des Feindes das Gefühl der Sicherheit gegeben wurde. Unvergeßlich soll der Heldenmut unserer tapferen steirischen Regimenter bleiben, unvergessen all die Opfer, die für das Vaterland gebracht wurden." Das Ende der Zunischlacht Der Schlachtenlärm war verstummt. Noch grollten zeitweise die feindlichen Batterien, allein zu neuen Anstürmen der schwer getroffenen Infanterie kam es nicht mehr. Nun galt es, die Wunden zu heilen. Der Fornoosthang bot ein Bild der Ver¬ wüstung. Jedem, der nach diesen heroischen Kämpfen den Felsgipfel betrat, wird dies Bild der Zerstörung unvergeßlich in der Erinnerung leben. Was der Blick erfaßte, war das sprechendste, eindrucksvollste Zeugnis einer harten, aber ehren¬ reichen Zeit. Von nah und fern kamen in den nächsten Tagen und Wochen Offiziere, Kriegs¬ berichterstatter, Photographen, um das trotzige, von tausend Narben durchfurchte Antlitz des wundgeschossenen Felsberges zu schauen. Schwer hatten stellenweise die Verteidigungsanlagen gelitten, zahlreiche Unter¬ stände und Baracken, auch am Westhange des Berges und in den großen Dolmen bis zurück zum Standorte des Regimentskommanidos, waren den Feuerstürmen zum Opfer gefallen. Hundertfältiges, mit nie rastendem Fleiße mühsam geschaffenes Arbeitswerk war zerschlagen. Und hier bewies der Steirer wieder feine nie ver¬ sagende Opfersreudigkeit, sein aufrechtes, zähes, entsagungsreiches, beispielloses Soldatentum. Schon in der Nacht zum 20. Juni, in der die 14. Komp, unter ihrem kriegs¬ erfahrenen Hptm. Eppich an Stelle der Heldenkompagnie — der 10. — in den Fornomittelabschnitt einrückte, in dem auch zwei Züge der 9. Komp, verblieben, waren Hunderte von starken Steirerhänden daran, zunächst den wüsten Trümmer¬ haufen zu ordnen. Der Kampfgraben in der Fornomitte war nahezu zur Gänze verschwunden. War er doch durch die Granat- und Minenschläge derart eingeebnet, daß die italie¬ nischen ersten Sturmwellen nach Gesangenenaussagen gar nicht gemerkt hatten, über einen Kampsgraben vorzudringen. Die Anlage der Kampfgräben am feindwärtigen Hange hatte sich vollauf bewährt. Bei dem elastischen Abwehrverfahren, bei dem mit der Zerstörung der ersten Linie bei einem planmäßigen Angriffe unbedingt zu rechnen war, mußte die stark bewehrte Kammlinie samt den Riegelstellungen die entscheidende Aus¬ gabe der zweiten Linie erfüllen. Aus ihr heraus mutzte dem zähen Angreifer der etwa errungene Besitz der ersten Stellung allsogleich vereitelt werden. Wäre die Hauptstellung auf der für den ersten Augenblick widerstandskräftiger scheinenden Kammlinie verlaufen, so hätte sich die feindliche Hauptwirkung dorthin erstreckt. Im Falle des Verlustes der Kammstellungen wären jedoch ganz unvergleichlich schwierige Bedingungen für den Gegenstoß gegeben gewesen. Die Kavernen hatten im allgemeinen standgehalten. Die monatelange, mühe¬ reiche Herbst- und Winterarbeit hatte ihre Früchte getragen. Besonders was die Kameraden des IV. Baons. auf Mt. Forno geschaffen hatten, fand tausendfachen, unvergeßbaren Dank seitens der mannhaften Streiter des III. Baons., das vom Mt. Sief wenige Tage vor Schlachtbeginn in die Fornobastion als Besatzung einzog. 221