Limojoche. Bis zum 17. setzte jeder Verpflegszuschub aus, und es mußte aus den 17.12. Wintervorräten geschöpft werden. Die Feldwachen waren mit einem 14tägigen Vorräte ausgestattet; auch in den Unterabschnitten gab es Magazine. So konnte die Verpflegskrisis dank der zielbewußten Vorkehrungen des Kampfabschnitts¬ kommandos und seiner ausgezeichneten Organe überwunden werden. Auch klärte sich das Wetter am 16. auf, und es folgten einige prächtige Winter- tage. Wunder boten sich dem Auge, wenn morgens die Sonne verschwenderisch ihr Gold ausgoß über die tief verschneiten Berghäupter und in ihrem Lichte die Schneekristalle schimmerten. Da gab es, gleich wie in den Hellen Mondnächten, Augenblicke, die alles Ungemach vergessen ließen. Die letzten Tage in der Fanes verliefen ereignislos. Die 27er rüsteten sich zum Auszuge. Als erste verließ die 12. Komp, am 25. Dezember nachmittags ihre Reserve- stellung in der Progoite, um in kleinen Gruppen Großfanes zu erreichen, von wo die gesammelte Kompagnie über den Tädegapaß nach St. Cassian abstieg, mit dem Ziele Corvara. Ihr folgte am 28. nach Ablösung durch die 9./73. Komp, aus derselben Route die 12. a Komp, mit einem Zuge der MGA. Hl. Die 11. Komp, war schon am 26. früh aus dem Gottrestale abmarschiert, vom Kampfabschnittskommandanten Hptm. Novotny lobend verabschiedet, desgleichen auch vom Abschnittskomman¬ danten in Stuva — Oblt. Schwan, der Kommandant der 11. Komp, wurde für die abgelaufene Periode mit der bronz. MBM. ausgezeichnet — und erreichte über Pederü—St. Vigil—St. Leonhard die letzte Nächtigungsstation Corvara. Da die 10. Komp. — sie hatte am 12. Dezember St. Lorenzen verlassen — bereits seit 18. Dezember im neuen Kampfbereiche stand, war nur mehr die 9. Komp, aus¬ ständig, deren kriegserprobter Kommandant, Oblt. Rack, am Jahresende zur Erlernung des Fliegerwesens, dem später sein junges Leben zum Opfer fiel, abgegangen war. Die nunmehr von Lt. i. d. R. Ernst Fischer geführte 9. Komp, und der zweite Zug der MGK. III, in der Nacht zum 2. Jänner von der 11./73. Komp, und von der MGA. III/73 abgelöst, sowie der Rest des bis zur Beendigung der Ablösung in der Fanes verbliebenen Bataillonsstabes verließen im Laufe des 3. Jänner das Fanestal. Auch sie zogen über die Großfanes und den Tadegapaß hinab ins Abteital. Die Jahreswende entführte das Bataillon aus Fanes—Travenanzes—Gottres. Nun ging es höhenwärts — dem Mt. Sief zu. Politik und Kriegslage um die Jahreswende 1916/17 und deren Entwicklung bis Sommer 1917 Rückblick auf die Kämpfe im Sommer und Herbste 1916' Der k. u. k. Wehrmacht war es im abgelaufenen Jahre, dem Jahre der großen strategischen Überraschungen, versagt geblieben, an der Seite der deutschen Kameraden in Frankreich mit vereinter Kraft zu ganzen Zwecken Verwendung zu finden. Statt alle Kraft zu einem entscheidungssuchenden Handeln örtlich zu 1 Österreich-Ungarns Letzter Krieg, V., 709 bis 719. io 145