ausgebaut. Die Besatzungen gehörten zur Zeit durchwegs der gebirgsvertrauten 8. Alpinigruppe an. 29.8. Am 29. August löste das halbe III. Baon. des IR. 17 nach Einbruch der Dunkel¬ heit im Mga.-Pozze-Abschnitte zwei Kompagnien von III/27 ab, das aus der Stel¬ lungsfront schied und Divisionsreserve wurde. Eine 17er-Kompagnie wurde am Fornowesthange als Abschnittsreserve vorübergehend dem IV./27. Baon., das wegen Erkrankung des Mjr. Righetti seit 18. August wieder Hptm. Pschorn führte, zur Verfügung gestellt. Von diesem Tage an standen im Regimentsabschnitte nur mehr drei Bataillone. Der Monat August war zu Ende gegangen. Mit Hochdruck war ganze Arbeit geleistet worden. Der vermehrte Zuschub von Sprengkapseln ermöglichte einen rascheren Fortschritt. Die schwache feindliche Tätigkeit begünstigte das allseitige Streben, so rasch als möglich in die Tiefe zu kommen. Die Arbeiten im Graben konnten etwa von Mitte August an, als man schon die nötige Tiefe erlangt hatte, auch in Tagschichten durchgeführt werden. So vermochten an der Monatswende schon Grabentiesen zwischen 80 cm und 2 m verzeichnet zu werden. Schwierigkeiten bereitete die Anlage des Drahthindernisses. Aber sie wurden überwunden. Ein besonders starker Drahtverhau schützte den Südosthang des Mt. Forno. Zum Schutze gegen schweres Artilleriefeuer konnten nur Kavernen nutzbringend sein, mit deren Bau begonnen wurde. Im Rückstände war noch der Bau von Unterständen, dem nach und nach der lichte Baumstand zum Opfer fiel. Der Materialzuschub war noch unbefriedigend, es fehlte hauptsächlich an Brettern und Dachpappe. Aber die nächsten Wochen brachten Erleichterung. Außerordentliche Schwierigkeiten bereitete die Versorgung der Truppen im Stellungsraume der 6. ID. Nur wenige Saumwege führten auf die Hochfläche. Weitab lag die einzige Lebensader, die Straße in der Val d'Asia. Schon während der Offensive hatte das III. Korpskmdo., nach Überschreitung des Kempelrllckens durch die Truppen, den schwierigen Bau der Bergstraße aus dem Affatale nach Cra. Larici und entlang des Kempelrllckens zur Bochetta (1949 m) in Angriff nehmen lassen. Nur mit großer Mühe brachten Tragtierstaffel alles Lebensnot¬ wendige bis zur Mga. Portule. Von hier mußte kein unbeträchtlicher Teil durch Einsatz des Menschen auf elenden, steinigen und steilen Fußwegen und Saumpfaden in stundenlangen Märschen, bei Überwindung nicht geringer Höhendifferenzen müh¬ sam herangeschleppt werden. Ganze Kolonnen trugen Tag für Tag Balken, Bretter, Dachpappe, Zement, Werkzeug an die hungrige Front: aus die Dauer ein unhalt¬ barer Zustand. Der Initiative des GM. Rudolf Müller') war die Inangriffnahme des An¬ schlusses an die Mitte Juli der Beendigung entgegengehende Kempelstraße zu danken. Schon am ersten Tage seiner interimistischen Kommandoführung der 6. ID., am 13. Juli, begann der einzige bei der Division eingeteilte Oberwerkmeister ohne ein Nivellierinstrument mit der Trassierung der neuen Hochgebirgsstraße. Sie hatte am Kempelrücken bei Punkt 1949 an die Kempelstraße anzuschließen, über Mga. Portule in nördlicher Richtung bis zum Standorte des IR. 17 südwestlich Mt. Chiesa zu führen und mußte für den Verkehr auch der schwersten Lastautos * GM. Rudolf Müller, „Auf der Hochfläche der Sieben Gemeinden 1916/17", Schweizerische Monatsschrift für Offiziere aller Waffen, Jahrgang 1921. 114