der Novdteil der Karsthochfläche seit den letzten Iunitagen der Schauplatz schweren Ringens gewesen war. Hievon zeugte die nicht unbeträchtliche Zahl der vor der Abwehrfront liegenden Opfer dieser blutigen Kämpfe. Was in den Nächten eilends aufgeschichtet worden, zerschlug tagsüber der Feuerschlag der italienischen Batterien, deren Feuerorkan an vielen Tagen über die Hochfläche brauste und auch in so manchen Nächten nicht verebbte. Die 27er bedurften keines besonderen Antriebes. Jeder war mit sich einig, daß es nur einen Feuerschutz gibt: den tiefen Graben. Mochte mancher wohl grollen, daß es nun von neuem zu schaffen galt, so obsiegte doch der biedere, gleichgemute Älplergeist, und ein befreiendes, urwüchsiges Wort verscheuchte den Unmut. 1.8. Schon in der ersten Augustnacht wurde dem widerhaarigen Fels hart zugesetzt. Da der Materialzuschub klappte und auch die Versorgung mit Sprengstoff befrie¬ digte, schritt die Arbeit rasch vorwärts. 4.8. In den ersten Tagen herrschte geradezu unheimliche Ruhe, die sich am 4. August aufklärte. Zwischen den Vorgängern und den Italienern hatte sich ein freundnach¬ barliches Verhältnis entwickelt, dem nun ein rasches Ende gesetzt wurde. 7.8. Am Abende des 7. August traf das feit Mitte Juni abgetrennte II. Baon., Mjr. Novak, vom Mt. Chiefa ein und bezog vor Mitternacht die Stellung von Ill/bh. 2 südlich des Mt. Forno. 11.8. Der 11. August brachte einen bescheidenen Krastzuwachs, die 2./XXI. MaKomp., Oblt. Meeraus. Jede Feldkompagnie mußte sich mit elf Mann bescheiden. Auch 21 Telephonisten und 26 im Maschinengewehrdienste ausgebildete Leute waren der Marschkompagnie angeschlossen. 14.8. Am 14. August kam auch das letzte Bataillon des Regimentes, das I-, in die Roccolosront, die bisher I/bh. 2 innehatte und im Ausbau gute Fortschritte auswies. Die Verpflegs- und materielle Versorgung des l. Baons. erfolgte aus dem nahen Galmararatale. 15.8. Für die in die Front eingesetzte bisherige Regimentsreserve, die 1. Komp., wurde die 9. Komp, als Ersatz herangezogen, deren Stellungen die 8. Komp, des IR. 17 übernahm. 17.8. Flammende Höhenfeuer kündeten am Vorabend des 18. August das 86. Geburts- tagsfest unseres greisen Monarchen an. Ein mit elementarer Gewalt losbrechendes Gewitter zog über die Hochfläche und erhöhte den Eindruck. Aus den vollbesetzten Kampfgräben aber brauste ein übermächtiges Fronthurra dem Feinde entgegen. Diesem schienen unsere Freudenbezeugungen Mißtrauen einzuflößen. Schon in der Nacht zum 18. hatte er feine Grabenarbeiten unterbrochen und hielt die Gräben besetzt. Noch vor Morgengrauen sandte er Spähpatrouillen vor, eröffnete auch Insanteriefeuer, dem er am Nachmittage Artilleriefeuer folgen ließ. 28.8. Merkliche Trübung der sonst vortrefflichen Stimmung des Regimentes brachte der 28. August. Ein neuer Feind war den Mittelmächten erstanden. Das Königreich Rumänien war nach langem Schwanken auf die Seite der Entente getreten. Neues Kraftaufgebot war nötig. Die Italiener feierten ihren neuen Bundesgenossen mit gellenden Evvivas, ohne des „A baffo Austria" zu vergessen. Da sie es im Chorus schrieen, verrieten sie uns den Standort ihrer Reserven. An manchen Frontteilen kam es zu heftigen Feuerüberfällen. Rumäniens Eintritt in den Krieg bewog nunmehr Italien zur Ankündigung des Kriegszustandes an Deutschland und zog auch die Ersetzung des bisherigen Chefs 112