Regimentsslügel wurden erkannt. Um 8.30 Uhr abends richtete der Italiener Minen¬ feuer auf die Stellung der 4. Komp, und des nördlich anschließenden II./58. Baons., in dessen Front der Feind einbrach. Der Gegenangriff des FIB. 22 warf ihn aber wieder aus der Einbruchstelle hinaus. Auch der Abend des 19. ließ sich hier recht lebhaft an. Die halbe 2. Komp. 19.8. (Reserve) wurde eingesetzt, und zur Stützung des bedrohten Südflügels der benach¬ barten 8. GbBrig. rückte nachts das Ill./bh. 2 Baon. hinter 11/58. Auch innerhalb der Regimentsfront wurde die Nahtstelle zwischen dem I. Baon. und der Gruppe Hptm. Pschorn durch die halbe 3. Komp, unter Oblt. i. d. R. Glaas als Reserve gestützt. In der Nacht auf den 20. schied das Baon. 11/17 aus der Melettafront und aus dem 20.6. Befehlsbereiche des Obst. v. Dorotka. I/bh. 2 trat an seine Stelle, das mit IV/bh. 2 und FIB. 7 die Besatzung des Melettaabschnittes unter Obst. v. Mihailie bestritt. Die Lage am 20. Juni zeigt Skizze 7. An diesem Tage zeigten die italienischen Maschinengewehre auffallende Leb¬ haftigkeit. Um ihre bellenden Mäuler zu stopfen, trat um 1 Uhr mittags am rechten Flügel der 1. Komp, die IGeschAbteilung in Aktion und brachte die bel¬ fernden Stimmen zum Schweigen. Nur war der Erfolg von Mißgeschick begleitet. Ein Infanteriegeschütz hatte einen Rohrkrepierer, das zweite wurde durch ein feindliches Infanteriegeschoß außer Gebrauch gesetzt. Das feindliche Artilleriefeuer, das am 20. unter anderem wieder den Standort des Regimentskommandos besonders bedachte, fügte dem Regimentstrain im Campo-Mulo-Tale erheblichen Schaden zu. Es gab zwölf verwundete Tragtiere, von denen drei notgeschlachtet werden mußten. Schon vormittags hatte ein Voll¬ treffer in die Munitionsstaffel der MGA. IV Tragtierverluste (1 tot, 4 verwundet) verursacht. Das Regimentskommando verlegte noch am 20. den Gefechtstrain zur Cra. Fiaretta. Auch in der Kampffront waren die Opfer erhebliche; so betrugen sie in der Zeit vom 18. bis 21. Juni 13 Tote, 76 Verwundete. An diesem Tage stellten sich die ersten Anzeichen eines nahe bevorstehenden Wandels in der allgemeinen Frontlage ein. Sämtliche fahrenden Trains, insoweit die Truppen noch mit diesem ausgerüstet waren, mit Ausnahme der Fahrküchen und deren Beiwagen, ferner alle Karreten mußten ins Galmararatal verlegt werden. Der Regimentstrainkommandant, Hptm. Kratochwill, sandte noch am Abende 37 Tragtiere mit 33 Karreten dorthin ab. Das HGK. hatte aus den Teilangrisfen der letzten Tage keineswegs den Eindruck einer einheitlichen Gegenoffensive gewonnen; aber auch Cadorna scheint mit der Art der Durchführung des geräuschvoll angekündigten Unternehmens nicht einverstanden gewesen zu sein. Die italienische 6. Armee verfügte zu diesem Zeitpunkte noch über vier Divisionen, zu denen gegen Ende des Monates die aus Libyen herangezogene 48. ID. stoßen sollte. Cadorna bot nun diese vier Divisionen am 21. Juni dem 1. Armeekmdo. an, um den Druck gegen die Front des Gegners zu verschärfen. GLt. Pecori-Giraldi antwortete am 23., er benötige nur deren zwei, doch bedürfe der im Gange befindliche Artillerie-aufmarsch noch einiger Tage zur Vollendung. In dieser Verfassung wurde das italienische Heer durch die Rückverlegung der gegnerischen Front überrascht 1 Österreich-Ungarns Letzter Krieg, IV., 670. 87