Normteile der Hochfläche in die Abwehr eingegriffen hatte, war zu feinen zwei Divisionen noch eine dritte (13. ID.) als Verstärkung zugeführt worden. Der nörd¬ liche Korpsflügel erzielte Erfolge gegen die 2. GbBrig. Diese stand mit fünf Bataillonen und drei Gebirgsbatterien entlang der Reichsgrenze westlich der Osteria alla Barricata. Das Gelände ist hier felsiger, zerschnittener Hochlandskarst, der überdies dichten Wald mit gestrüppartigem Unterholz trägt und so jeder Übersicht entbehrt. Die vier in der Front eingesetzten Bataillone der 2. GbBrig. hatten daher eine schüttere Postierung bezogen. Diese wurde von den an Zahl weit überlegenen Italienern südlich des Kammes durchbrochen, woraus der Feind eine auf dem Castelloni di S. Marco stehende Kompagnie von allen Seiten angriff und vernichtete. Hier und bei dem anfangs geglückten Versuch, die Einbruchstelle nord¬ östlich der Mga. Fossetta nach Süden zu erweitern, fielen vier Gebirgsgeschütze, deren Bedienung sich mit dem Gewehr bis zum äußersten verteidigt hatte, in Fein¬ deshand. Dieser kleine Rückschlag war empfindlich, denn er konnte die Verbindung des auf der Hochfläche fechtenden k. u. k. III. Korps mit dem in der Val Sugana stehenden XVII. Korps gefährden. Das III. Korpskmdo. setzte daher zur Stützung der 2. GbBrig. die 12. IBrig. ein, deren Anfänge auf den Grenzkamm zu rücken hatten *. Die unter Kommando des GM. Rudolf Müller stehende 12. IBrig. — 3 Batail¬ lone des IR. 17, die FFB. 7, 9, 22 — war nach Ausscheidung aus der 22. LID. in das obere Campo-Mulo-Tal verlegt worden, wo die letzten Teile der Brigade am 13. Juni vormittags eintrafen. Das IR. 17 hatte das Regiment abzulösen. Tat¬ sächlich war in der Nacht auf den 16. 11/17 an Stelle von 11/27 in die Melettafront eingerückt. In der folgenden Nacht sollte die Ablösung des Regimentes fortgesetzt und beendet werden. Die Ereignisse am 16. machten sie aber hinfällig. GM. Rudolf Müller verfügte von den sechs Bataillonen seiner Brigade nur mehr über drei, da noch vor 11/17 auch das FJB. 7 in die Stellung auf Mt. Meletta (Südteil) eingesetzt worden war, während das FJB. 22 als Rückhalt hinter dem italienischen Angriffen besonders ausgesetzten Südflügel der 8. GbBrig. nächst der Weggabel 1345 in der Val di Ronchetto abgegeben werden mußte. Somit verblieben nur das FJB. 9 und das I. und III. Baon. des IR. 17, von denen das FJB. 9 unter Obstlt. Heinrich v. Lunzer am 16. Juni als erstes nach Muline abging, wo es um 1 Uhr nachmittags eintraf und zunächst als Reserve verblieb. Um 10.30 Uhr nachts brach Obstlt. v. Lunzer mit zwei Kompagnien und der halben Maschinengewehr¬ abteilung auf und rückte aus den Grenzkamm, der in den Morgenstunden des 17. erreicht wurde. Die Lage war völlig ungeklärt. Dem FJB. 9 folgte noch am 16. bei Einbruch der Nacht das halbe III. Baon. des IR. 17 zur Häusergruppe Muline. In den ersten Nachmittagsstunden des 17. wurden auch 1/17 und das halbe III/17 unter Obst. v. Ventour nachgezogen. Auch 11/27 machte sich am 17. nachmittags im Lager westlich der oberen Mga. Mandrielle marschbereit. Um 5 Uhr nachmittags brach es befehlsgemäß nach Muline auf, das um 8 Uhr abends bei strömendem Regen erreicht wurde. Um dieselbe Zeit übernahm GM. Rudolf Müller das Kommando über den Abschnitt Cm. Isidoro—1771—Mt. Magari—Mga. Fossetta. Die Lage um 9 Uhr abends zeigt Skizze 9. 1 Österreich-Ungarns Letzter Krieg, IV., 668, 669. 84