Um nach erfolgtem Durchbruche nicht der feindlichen Artilleriekonzentrierung ausgesetzt zu sein und Meletta und Castelgomberto sicher halten zu können, ist der Durchbruch bis nach Mt. Tondareear—Mt. Miela—Höhenwand Montagna Nuova vorzutragen und auszunützen! Grundgruppierung und Leitgedanke der Durchführung laut Skizze (s. Skizze 6). Da in der jetzigen Stellung speziell 11/27 im Vorgehen von Mt. Lisser empfindlichst gestört wäre, hat die vorderste Angrifssgruppe (11/27, IV/27) noch im Laufe der heutigen Nacht um eine Bataillonsbreite nach Süd sich zu verschieben, so daß auch noch 11/27 die Nase mit dem Gros von Süd umgehen kann. Beide Bataillone II und IV/27 haben, nachdem diese Verschiebung durchgeführt ist, unter dem Schutze der Nacht auch zu trachten, bereits am jenseitigen Hang 300 bis 400 m Raum zu gewinnen und Patrouillen (Scharfschützen) tunlichst vorzuschieben (eventuell bis zu einer Kompagnie). Die dem Baon. 11/27 unterstellte Kompagnie von III/27 (11.) hält in lockerer Schwarm¬ linie die Verbindung zwischen II und III/27 aufrecht und geht im Einklänge zur Haupt¬ angriffsgruppe gegen die Nase und Sattel vor. Brigadereserve erster Teil, III/bh. 2, hat dem Baon. IV/27 Righetti von Kote 1634 derart zu folgen, daß dieses Bataillon beim Sturm auf die Höhe Meletta—Gomberto sofort zum Eingreifen zur Hand ist. Nach Einbruch in die Stellung hat Mjr. Petermann Gomberto von rückwärts und in weiterer Folge Mt. Tondareear zu erreichen, während Meletta—Miela von IV/27 und Höhen¬ rücken südlich Meletta von III/bh. 2 zu nehmen ist. Das Gruppenkommando in diesem Abschnitt Meletta übernimmt dann Obstlt. Duic. Rest der Brigadereserve mit Regimentskommando bh. 2 geht über Mga. Slapeur auf Westhang Meletta. Zur Unterstützung des Hauptangriffes haben von 1/27 Steinmetz 1 bis 2 Kletterzüge sowie das Alpine Detachement 27 in der Italienerschlucht gegen Mt. Castelgomberto vorzu¬ gehen, um Kräfte dort in der Front zu binden und tunlichst auch einzubrechen. Baon. III/27 Haller mit Rest 1/27 hat die linke Flanke der Angriffsgruppe unbedingt zu schützen, sorgt für die zuverlässige Sperrung der Saumwege südlich Tre Pali und schiebt am 5. Juni vormittags ein Detachement bis Mga. Ronchetto vor, um einerseits den Talausgang zu verlegen, andererseits im Rücken von Mt. Tondareear aufzuklären. Hptm. Steinmetz als Kommandant des Nordflügels sorgt für zuverlässige Verbindung zur 8. GbBrig. Von der Brigadereserve hat III/bh. 2 am 5. Juni bis 9 Uhr vormittags bei Cra. Meletta di dietro bereitzustehen, IV/bh. 2 um 12 Uhr mittags. Artillerie: die schwere und Divisionsartillerie wird Meletta—Gomberto—Sattel—Hang südlich Meletta—Sammelräume—Kavernengeschütze niederkämpfen, bzw. sperren. GbKnBt. 4/8 und eine halbe 4/4 werden die feindlichen Maschinengewehrstände vernichten, eine halbe 4/4 von 1732 aus im Vereine mit HbBt. die Kavernengeschütze niederhalten, bzw. die Revolver¬ kanonen zerstören. Mt. Lisser wird am Angrisfstage durch weittragende Haubitzen zunächst niedergehalten, am nächsten Tage nach Herstellung der Straße jedoch bereits von Mörser bekämpft werden... Menagen bis 11 Uhr vormittags beenden. Stunde des Angriffes wird noch speziell besohlen..." Der Brigadebefehl sah eine Verschiebung der beiden Angriffsbataillone gegen Süden vor, um sie hiedurch den Einwirkungen des Artilleriefeuers vom Mt. Lisser zu entziehen. Die bastionartige, schon durch die Natur außerordentlich begünstigte Feindstellung aus dem Mt. Meletta wurde von Norden her vom italienischen Panzerwerke Mt. Lisser und von dessen beiden Annexbatterien, überdies von der italienischen mobilen Artilleriegruppe am Mt. Foreellona, von Süden her von der großen Artilleriegruppe Mt. di Val Bella—Col del Rosso aufs wirksamste flan¬ kiert. Im Raume Mt. Foreellona—Mt. Castelgomberto—Mt. Meletta verfügten die Italiener über 11 mobile Batterien. Zudem waren auf Mt. Meletta und Mt. Castel¬ gomberto einzelne Gebirgsgeschütze und Revolverkanonen festgestellt worden. Dazu kamen einige kavernierte Maschinengewehrstände. Die Berichte der aufklärenden Abteilungen wollten von einem ausgebauten permanenten Werke auf Mt. Meletta wissen, allein nach Bezwingung der gewaltigen, naturstarken Bastion ergab sich, 52