Die Kämpfe auf der Hochfläche der Sieben Gemeinden (29. Maibis8. Juni 1916) Beim III. Korps stellte die tatkräftig durchgeführte Aufklärung schon am 29. Mai fest, daß der Feind die bekannten Stellungen an den Waldrändern, die das Becken von Asiago im Süden einsäumen, bezogen habe. Gegen diese Stellungen konnte nicht blindlings angerannt werden. Das Korpskommando mußte zunächst darauf Bedacht nehmen, die fernere Entwicklung seiner Kräfte im Becken von Asiago, vor allem das Heranziehen der fahrenden Artillerie, durch Wiederherstellung der vom Feinde zerstörten Assatalstraße sowie durch den Bau einer Brücke über die Assaschlucht bei Roana zu gewährleisten. Also befahl es der 28. ID., in der Linie zwischen der Val Ghelpach und Asiago stehenzubleiben: die verstärkte 22. LID. sollte sich südostwärts ausdehnen, die 6. ID. gegen Osten abschnittsweise Raum gewinnen. Schwache Nachhuten vor sich hertreibend, erreichte die 12. IBrig. auf dem Südflügel der 22. LID. am 29. die Linie Asiago—Gallio. An sie schloß nördlich die 18. IBrig. an, die auf dem Mt. Longara und aus dem Mt. Baldo Feind wahrnahm, während die 43. LIBrig. sich in der Gegend der Cra. Zebio sammelte *. Auch die Truppen des FML. Fürst Schönburg schritten weiter nördlich kräftig vorwärts. Obst. v. Dorotka brach am 29. Mai, 6.30 Uhr früh, mit dem III. und IV. Baon. von Mga. Portule auf und stieg ins obere waldgebettete Galmararatal ab, das nach 11 Uhr vormittags nächst der Mga. Galmarara erreicht wurde. Die Erkundung hatte ergeben, daß der Feind die Höhenbarriere zwischen den tiefgefurchten beiden Paralleltälern — Val di Nos und Val di Campo Mulo — festhielt. Kam es den Italienern doch darauf an, die aus dem Suganatale in das Becken von Asiago führende Straße offenzuhalten. Dem IV. Baon., Mjr. Righetti, fiel die Ausgabe zu, aus dem Galmararatale zur Cra. Zingarella (1703 m) — im Sattel zwischen Mt. Zebio und Mt. Zingarella herrlich gelegen — aufzusteigen, von dort den Abstieg in die obere Bal di Nos zu vollziehen und eine Bereitschaftsstellung zwischen der Einmündung des Zingarella- weges in das Nostal (Talkote 1428) und der Eva. Ie Buse (1554 m) einzunehmen. Um 4 Uhr nachmittags hatte Mjr. Righetti am Fuße des steil aufragenden, angeblich vom Feinde besetzten Mt. Cimon (1768 m) und des Mt. Fiara (1785 m) die Bereit¬ schaftsstellung bezogen. Das Bataillon lagerte in Gefechtsformation etwa 300 Schritte nordwestlich Talkote 1428 am Südosthange des Mt. Colombaro, abseits des von der feindlichen Stellung unschwer einzusehenden Anmarschweges, im hochstämmigen Tannenwalde, gegen die Wetterunbilden nur notdürftig geschützt. Zur Aufklärung des Raumes Mt. Fiara—Mt. Cimon dirigierte Mjr. Righetti um 3.30 Uhr nachmittags zwei zugsstarke Offizierspatrouillen auf die beiden drohenden Kalksteingipfel: gegen den Mt. Fiara hatte OffzStellv. Peter Eberl der 15. Komp., gegen den Mt. Cimon Fch. i. d. R. Adalbert Remenysy der 16. Komp, aufzusteigen. Zur Herstellung der Verbindung mit dem weiter nördlich im Raume 1 Österreich-Ungarns Letzter Krieg, IV., 327, 328. 32