Zusammenbruche der italienischen Verteidigung vor dem III. Korps und nach dem regellosen Zurückweichen der Italiener aus das Südufer der unteren Val d'Asfa der Versuch, ähnlich wie 1917 bei Karfreit, die Verwirrung des Feindes auszu¬ nützen und über den Mt. Cimone und den Ort Asiero in einem Zuge in die Ebene nachzustoßen, um so weniger gewagt, als das Vorgehen des III. Korps dem Gedanken» die Hauptkraft gegen die Mitte zusammenzuhalten, nur mehr unvoll¬ ständig Ausdruck lieh. Bei der Truppe selbst hatte es an dem Willen, entschieden zuzugreifen, und auch an dem zugehörigen Opsermute nie gefehlti *. Die Schlacht bei Asiago und Arsiero (27. M a i b i s 16. I u n i 1916) Die Absichten für die Fortführung der Offensive Dem HGK., das von der Heeresleitung über feine Absichten befragt wurde, trat angesichts der raschen Fortschritte des III. Korps jener wuchtige Keil, den das AOK. Tefchen seinerzeit gezeichnet hatte, wieder bildhaft vor Augen. Mit Ungeduld sah es, daß feine mehrmals gegebenen Anregungen zur Aussendung von Ver- solgungsabteilungen nicht jene Wirkung auslösten, die es erhofft hatte. Daher brachte es in einem Befehlsschreiben vom 25. Mai beiden Armeeführern und zu größerem Nachdrucke auch allen Korpskommandanten die der Heeresgruppe vorge¬ zeichnete Aufgabe in Erinnerung und knüpfte daran den Appell: „Wir wollen und müssen in die Ebene vordringen und hiezu die Ausgänge aus dem Gebirge in den Richtungen Thiene und Basfano ohne Zeitverlust in Besitz nehmend" Bereits am Abende des 23. Mai hatte das HGK. allgemeine Richtlinien für die Fortsetzung der Offensive gegeben. Die 3. Armee erhielt die Anweisung, nach Gewinnung des Raumes um Asiago den Angriff bis in die Linie Basfano—Breganze weiterzuführen. Für die 11. Armee blieb die bisherige Aufgabe „Vorstoß auf Thiene" richtunggebend. Gleichzeitig bestimmte das HGK. als neue Grenze zwischen beiden Armeen eine Linie, die, von der Asticobrllcke bei Pedescala ausgehend, die Hoch¬ platte Punta Corbin—Mt. Cengio—Mt. Barco durchquerte. Das 11. AK. war vor eine äußerst schwierige Aufgabe gestellt. Es teilte keines¬ wegs die Anschauung des HGK., dem offenbar — allerdings, ohne es klar auszu¬ sprechen — eine Art Talstoß vorschwebte. Es war auch nicht wie 'dieses der Meinung, daß die Höhen beiderseits vom Astieo, die den Austritt in die Ebene sperrten, leicht erobert werden könnten. Vom HGK. dazu gedrängt, rang sich das 11. AK. den schweren Entschluß ab, auch ohne Besitz des wichtigsten Eckpfeilers der ganzen Front, des Pasubio, den Angriff fortzusetzen3. 1 Österreich-Ungarns Letzter Krieg, IV., 353, 354. - Österreich-Ungarns Letzter Krieg, IV., 307. 3 Österreich-Ungarns Letzter Krieg, IV., 308, 309. 28