Chausseestrecke verschanzt. Ein besonders stark ausgebauter, verdrahteter Schutzwall war den Adriawerken auf 150 Schritte vorgelegt, deren zahlreiche Objekte als Reduit eingerichtet waren. Hier brach die Feindstellung rechtwinkelig gegen die Finanzkaserne zum Kanal ab. Östlich der Adriawerke, auf etwa 600 Schritte gegenüberliegend, zog sich quer über die Chaussee längs der Westlisiöre des Gehölzes von Bagni, beiderseits der Höhe 21, die eigene, von Teilen des Egerländer LstIR. 6 besetzte Dauerstellung. Der stark versumpfte Küstenstrich war durch Patrouillen gesichert. Sohin stellte schon das schwer gangbare Küstengelände einem Angriffe ganz beträchtliche Hindernisse entgegen. Der „überfall" sollte in der Nacht zum 15. Mai durch 1/27 und durch das LstIBaon. 30 nach Zerstörung der feindlichen Verteidigungsanlagen die Adria¬ werke in unseren Besitz bringen. Die Leitung des Unternehmens lag in den Händen des GM. v. Lüftner, Kom¬ mandanten der 187. LstIBrig., die der 106. LstID. unterstand. Nach den am 14. Mai erlassenen Weisungen hatten am 14., 10 Uhr abends, unter dem unmittelbaren Kommando des Brigadiers angriffsbereit zu stehen: 1/27 mit 4 Sprengpatrouillen der PionKomp. 5/3 und 2 Flammenwerfern aus Bagni; LstBaon. 30 mit 2 Spreng¬ patrouillen zwischen Kalkofen nächst Kote 12 und Bagni. Vom LstIR. 11 unter Obst. Zuzzi waren bereit zu halten: III/11 in den innehabenden Stellungen, die unbedingt zu behaupten waren, mit einem MGZuge im Lisert nächst Kote 1; 11/11 als Brigadereserve bei S. Giovanni. Dem Angriffe von 1/27 und LstBaon. 30 sollte das um 5 Uhr nachmittags ein¬ setzende Wirkungsfeuer der Artillerie vorangehen. Die PionKomp. 5/3 mit einer Landsturmarbeiterabteilung und einer Baukompagnie hatten sich bei Bagni mit Werkzeugen bereit zu halten, um an Herrichtung und Ausgestaltung der neuen Stellung mitwirken zu können. Jedes der beiden Angriffsbataillone hatte tausend Sandsäcke mitzunehmen. Das Bataillon Hptm. Leopold Steinmetz war am 14. um 7 Uhr nachmittags von 14.5. Cerovlje aufgebrochen. In Medeazza schloß das LstBaon. 30 \ Mjr. Schüßler, das bereits um 5 Uhr nachmittags von Mavhinje (1 km östlich von Cerovlje) sich in Marsch gesetzt hatte, an der Queue der 27er an. Einzeln abgefallen ging es bei einbrechender Dunkelheit über den Steilhang zur Eisenbahn bei S. Giovanni. Nach mühseligem Anmärsche wird Bagni erreicht. Die Bereitstellung zum Angriffe, die um 10 Uhr abends beendet fein sollte, 15.5. verschob sich bis 1 Uhr nachts. Die Ursache dieser dreistündigen Verzögerung lag vor allem in der betrüblichen Tatsache, daß die angeforderten technischen Hilfsmittel statt um 6 Uhr nachmittags erst um 7.45 Uhr nachmittags in Cerovlje eintrafen. Schon die Bereitstellung litt unter der herrschenden Dunkelheit. Der Himmel war stark bewölkt, Regenschauer fegten von der Seeseite. Das Baon. 1/27, dessen rechtem Flügel die Straße als Leitlinie vorgezeichnet war, hatte seine Kompagnien in vier Linien hintereinander gestaffelt, um dem Angriffe die nötige Stoßkraft zu verleihen. Es standen bereit: in der 1. Linie die 3. und die halbe 2. Komp, mit einem MGZuge unter Oblt. i. d. R. Glaas, 1 Das LstBaon. 30 gehörte dem LstBezirke Pisino Nr. 5 an, wurde aber nach Ausscheidung italienischer Kontingente ausschließlich durch Steirer ergänzt (Das Schützenregiment Graz Nr. 3 im Weltkriege. II., 247). 13