in den Lessinischen Alpen, die zwischen Etsch und Brenta wie ein gewaltiger, rund 2000 m hoher und etwa 30 Irin breiter Schutzdamm den Zutritt in die oberitalienische Tiefebene sperren. Dieser Gebirgswall, der üblicherweise, aber nicht ganz zutreffend, in seinen verschiedenen Teilen als „Hochfläche" bezeichnet wird, kann mit einer ungeheuren Kalksteinplatte verglichen werden, die eine Naturgewalt zerschlagen hat. Kreuz und quer liegen die Trümmer, durch tiefe Täler und Schluchten getrennt. Ganz selten bilden sie wirkliche Flächen 1. Dem kantigen, die Zugna Torta und Coni Zugna tragenden Rücken zwischen Etsch und Vallarsa schließt sich ostwärts der gewaltige Koloß des Col fanto und des Pasubio an, weiter ostwärts ins Italienische in einem schmäleren, zwei kleine Platten (Mt. Novegno und Mt. Priasora) tragenden Rücken abdachend. Zwischen den tief eingeschnittenen Tälern des Terragnolo- und des Posinabaches einerseits und dem steil eingerissenen Astico andrerseits liegt ein mächtiger zackiger Block, von Zahlreichen Gipfeln überragt. Er baut sich von der „Hochfläche" von Folgaria gegen Südost auf, kulminiert in dem regellos sich türmenden, gewaltigen Querriegel des Mt. Maggio, Mt. Toraro, Mt. Campomolon und der Tonezzaspitzen. Jenseits des Asticotales breitet sich bis an die Reichsgrenze die Hochfläche von Lavarone—Bezzena aus, im Westen durch die Centaschlucht abgeschlossen, im Norden durch den in Steilwänden ins Suganatal abfallenden Grenzkamm mit der Cima di Bezzena und der Cost'alta eingefaßt. östlich vom Astico und jenseits der Reichsgrenze erstrecken sich die „Sieben Gemeinden" (sette comuni). Bon der Ferne geschaut, liegen hier zwei gewaltige, regellos gewellte Platten. Die nördliche Platte mit ihrer Bruchkante Mt. Kempel—Cima Dodici—Cima Maora ist gegen Süd und Südost abgedacht. Ein mächtiges Stück ist von ihr abgesprengt und durch die klaffende Assaschlucht von ihr scharf geschieden; es ist die ein geschlossenes, ausgedehntes Waldgebiet umfassende Hochplatte, die den Mt. Verena, die Cima di Campolongo und den Mt. Evio trägt. Im besonders stark verkarsteten Nordteil steigt die über 2000 m ragende Kulisse des vielschartigen, südwärts streichenden Kempelrückens auf, der Mitte Mai noch in Schnee und Eis starrte. An seiner steilen Westflanke windet sich von Cra. Larici der einzige Saum¬ weg zur 1949 in hohen Portulescharte empor, der ostwärts weiterführt. Der Kempel- rücken endet mit dem Mt. Meata an der tief eingerissenen Assaschlucht. Vom nördlichen Grenzkamme streichen noch mehrere Rücken gegen Süden in die Gegend von Asiago und Gallio. Der westlichste zweigt in der Nähe der Cima Dodici ab und zieht Uber den Corno di Campo verde und die Cima dell'Arsenale zum Mt. Cucco, den die Bai di Portule vom Meatarücken scheidet. Der nächste Rücken streicht von der Cima Maora herunter über den Mt. Forno, Roccolo, Mt. Zingarella und weiter über den Mt. Zebio, Mt. Dorole zum Mt. Interrotto. Die drei letzt¬ genannten Berge sind rat Westen von der Dal di Galmarara, im Osten von der Bal di Nos abgeschlossen. Ein letzter Parallelrücken trägt den Mt. Fiara, Mt. Cimon, Mt. Nos, Mt. Baldo und Mt. Longara; feine Osthänge brechen zur Furche der Bal di Campo Mulo ab. Die mächtige, regellos gewellte Novdplatte findet ostwärts Abschluß in der isolierten kahlen Berggruppe mit dem Mt. Meletta, auch Mt. Fior genannt, und mit dem Kegel des Mt. Lisier, um schließlich in die Brentaschlucht abzustürzen. 1 Österreich-Ungarns Letzter Krieg, IV., 180. 4