— Ul — Vöklabruck. Vöklabruck, dessen Lage wir bereits bei der Be sprechung Freistadts kennzeichneten, ist die jüngste unter den sieben landesfürstlichen Städten, die wählend des Mittelalters auf oberösterreichischein Boden entstanden. Wenn auch^ die Nähe der neolithischen Pfahlbauten am Nordende des Atter- und Traunsees, die Walchenorte im Attergäu, sowie Funde römischer Meilensteine eine weit zurückreichende Besiedlung vermuten lassen, so begegnet uns Vöklabruck doch erst im Jahre 1134 urkundliche zum erstenmale. Damals übergab Pilgrim,von Weng, später auch von Scalheim genannt, die vom Grafen Adalbert von Rebgau gekaufte Böklabrücke an Erzbischof Konrad von Salzburg. Obiger Pilgrim, der vielleicht ans dem Geschlechte der Puchheimer stammte, bekommt im Jahre 1143 von Regimbert, dem Bischöfe zu Passau, die Voll macht, an der Böklabrücke ein Haus für ArMe und Kranke zu errichten und einen Priester zu halten. Vier Jahre später erhält die beim Hospiz errichtete Kapelle Zum hl. Aegydius die. Einkünfte der Pfarrkirche zu Schön dorf, die damals zuerst erwähnt wird. Im Jahre 1159 übergibt Passau die ganze Spitalstiftung dem Kloster St. Florian. Aber auch in der Folge nehmen die Puch heimer immer noch neben den Florianern Einfluß auf das Pilgerhvspiz. Heinrich von Puchheim erwählt die Aegydienkirche im Jahre 1242 sogar zu seiner Grab stätte und am 14. August 1294 erhebt sie Wernhart, Bischof von Passau, auf Bitten Aberos von Puchheim zur Konbentkirche mit der Bestimmung, daß immer ein Chorherr von St. Florian zum Verwalter des Spitals und der Pfarre Schöndorf genommen wird. Im Inter esse der Puchheimer mag es wohl gelegen haben, daß an der wichtigen Verkehrsstraße Linz—Salzburg nicht nur ein Asyl für Pilger, sondern auch! ein Markt an gelegt wurde. Mit der Bezeichnung prukk der Markt erscheint iM Jahre 1306 die vordem immer als Villa benannte Sied lung. Für diese junge Gründung war es nun zweifel los sehr vorteilhaft, daß sie im Tauschwege an Herzog Albrecht von Oesterreich überging. Die Puchheimer tra ten nämlich sowohl die Feste Puchheim als auch die beiden Kirchen in Vöklabruck gegen anderweitige Güter an die Habsburger ab. Daß der gleiche Herzog Albrecht im Jahre 1358 den Bürgern von Enns erlaubte, so wohl nach Gmunden als auch nach Vöklabruck Getreide