Finale.
er letzte Sang vom Douaumont ist ein Toten-
sang, ein dunkles Lied, über seinem Ende liegen
dumpfe Schatten aus Leid, Verwirrung, Schick-
sal und versagender Kraft. Versagend nach un-
menschlicher Überspannung. Und darum gerade
im Verlust eine unabwägbare Größe offen-
barend. Die Vorgänge, die zur Räumung des
Forts führten, und die seine Wiederbesetzung unmöglich machten,
liegen heute klar geordnet vor dem Auge dessen, der sich in diese Er-
eignisse versenkt. Alles ist einleuchtend und menschlich sichtbar. Eins
aber vermag niemand mehr ganz zu sagen: wie furchtbar es war.
Die Vorstellungen und Gedanken von Hunderten, die das Handeln
derer auf dem Fort damals bestimmten, sind mit ihnen erloschen,
so wie keiner mehr zu erzählen vermag von der Sterbensnot, den der
Tod aus ihr erlöste. Die überlebenden, die gaskrank und völlig er-
schöpft herausgewankt aus dem zerschmetterten Koloß und von
Flammen und beizendem Rauch auf das Trichterfeld hinausgestoßen
wurden, handelten unter einem Bann. Vielleicht mag ihnen heute
manches, was sie damals unter diesem Bann taten, nicht mehr ver-
ständlich sein. Es ist gestritten worden, wer den Befehl zur Räu¬