95 Wenn auch fortgesetzt weiter im Feuer liegend, schob sich nun doch im Juni die vordere Linie in erfolgreichen Kämpfen so weit vorwärts, daß das Fort vorläufig wenigstens vor Überraschungen, wie sie eben erlebt waren, besser gesichert erschien. Am 1. Juni hatten die Bayern südwestlich des Douaumont Gelände gewonnen, und ebenso die 7. Reserve-Division im Eailettewald. Der Erfolg konnte am Tage darauf behauptet und noch weiter ausgenutzt werden, indem die SV. Division Damloup und das Fort Vaux besetzte, das wenige Tage später vor dem. tapferen Leutnant R a ck o w die Fahne streichen mußte. Angriffe und Gegenangriffe lösten sich dann auf dem ganzen Ostufer der Maas fast ohne Unterbrechung ab. Dabei wurde die deutsche Linie langsam immer weiter vorgeschoben. Die bayerische 2. Division, unterstützt von Teilen des Alpenkorps, arbeitete sich bis unmittelbar an die Thiaumont - Ferme heran. Von besonderer Bedeutung für den Douaumont wurden dann die deutschen Angriffe Ende Juni, die im Südwesten des Forts die deutsche Front bis zum Werke Thiau- mont und bis zum Dorfe Fleury vorschoben. Als am 1. Juli die große Offensive der Franzosen und Eng- Zander an der Somme einsetzte, standen die Gegner vor Verdun einander mit der gleichen Absicht gegenüber, zur Bindung feind- Zicher Reserven weiterhin anzugreifen. Es begann daher eine Zeit unausgesetzten Kampfes, bei dem die Initiative heute auf deutscher, morgen auf französischer Seite lag. Wohl gelang es dabei den deutschen Truppen, zeitweise über die im Juni erreichten Linien hinauszukommen, aber das nächstliegende Hauptziel, die Einnahme des Forts Souville, blieb trotz des Heldenkampfes mehrerer nach- einander eingesetzter Divisionen in dem von Hindernissen starrenden Chapiire- und Fuminwalde unerreicht, und damit wurde eine wirk- liehe Entlastung des Douaumont hinfällig. Die französische Gegen- Wirkung wuchs dagegen beträchtlich. Besonders auf die Wieder- eroberung des Werkes Thiaumont und des Dorfes Fleury richteten sich die feindlichen Vorstöße, deren Zahl von Ende Juni bis An- fang August allein hier fast fünfzig erreichte. Die ungeheure Entwicklung der Sommefchlacht, die Kriegs- erklärung Rumäniens kennzeichnen Ende August die bedrohliche