12 Der rechte Flügel der 2. Armee. würde. Wir hatten das unbestimmte Gefühl, daß irgend etwas bei uns nicht stimmte. Dann aber wurde die Unentschlossenheit wegen des Grabens durch den Batls.Befehl beseitigt: I./Res. 73 bleibt hier liegen; jeder grabe sich ein tiefes Loch! Und nun wurde auch mit Fleiß und Eifer in den weichen Boden hinein- gebuddelt." (Vfw. d. R. G l e i tz, 3./Ref. 73.) Gegen 10° vorm. waren überall einigermaßen ausreichende Deckungen geschaffen. Warm schien die Sonne wieder herab, sie trocknete die vom Regen durchnäßten Uniformen der Truppen, die sich in den Grä- den allmählich zu langweilen begannen. Die mit der Feldpost angekom- menen spärlichen Zeitungen gingen von Hand zu Hand, gierig wurden die 14 Tage alten Nachrichten aus der Heimat verschlungen. Da, gegen 11° vorm., meldete sich die feindliche Artillerie. Einzelne Schrapnells fausten über die Stellungen hinweg, hauptsächlich in das dahinterliegende Waldgelände. Alles besetzte die Gräben, auch die Reserven hatten sich nach den Erfahrungen von gestern fast überall Deckungen angelegt und waren jetzt dankbar dafür, daß ihre Führer sie zum Graben angehalten hatten. Das feindliche Feuer wurde nur zeitweilig etwas lebhafter, es ver- teilte sich auf die Gräben und die Batteriestellungen. „Der Gegner schoß erheblich weniger, als am Vortage. Nur die Beobach- tungsstelle unmittelbar bei Fontaine Chacun erhielt Feuer. Verluste traten nicht ein. Die Batterie feuerte hauptsächlich auf feindliche Artillerie bei Janvillers." (Oblt. T r i e p e l, Führer 8,/Ref.Fußa. 2.) „Gegen 11° vorm. versuchte feindliche Infanterie aus Linie Waldstück 1%km südöstlich Corrobert—Janvillers vorzugehen; sie wurde durch das Feuer der 2. und 3. Battr. daran verhindert. Feindliche Artillerie streute aus Gegend westlich Janvillers lebhaft in die Gegend der 3. Battr., jedoch ohne Wirkung. Mit Beginn des Nachmittags hörte dieses Feuer auf und nur zahllose wilde Jns.Geschosse schwirrten durchs Gelände." (Oblt. Brauer, 3,/Ref.Felda. 19.) Die Stellungen der II./Res.Felda. 19 (ohne 6. Battr.) wurden mehr- fach gefaßt, bei der 4.Battr. fielen zwei Kanoniere, Lt. d. R. Stolz und vier Mann wurden verwundet; bei der 5. Battr. schlug ein Boll- treffer in einen Mun.Wagen und zerriß den Lt. d. R. Lange sowie drei Mann. Die Verluste der Infanterie waren gering, zum Infanterie-Kampf kam es nirgends, da der Gegner auch heute keinerlei Angriffslust zeigte. Vor dem Abschnitt des Res.I.R. 92 wurde feindliche Infanterie nur in weiter Ferne sichtbar, so daß sie nicht beschossen werden konnte; auch unter Art.Feuer hatte das Regiment zunächst nicht zu leiden. „Da ich in dem engen Graben nicht mehr sitzen konnte, setzte ich mich auf den Grabenrand und ließ die Beine baumeln. Mit einem Male spritzte die Erde vor mir auf und es gab einen fürchterlichen Krach. Ich flog in den Graben