14 Der deutsche Vormarsch bis zur Marneschlacht. teau-Thierry besetzend, 2. Armee zwischen Marne und Seine, Seine- Übergänge zwischen Nogent und Msry einschl. besetzend. 3. Armee geht auf Troyes—Vendeuvre vor. 4. und S. Armee haben durch schleuniges Vorgehen in südöst- licher Richtung der 6. und 7. Armee Übergang über die obere Mosel zu öffnen." In Verfolg dieser Befehle gingen die 4. und 5. Armee am 5. Sep- tember in südöstlicher Richtung vor und erreichten ohne wesentliche Kämpfe am Abend die Linie Vitry le Franyois—Givry-en Argonne— Fleury (im Aire-Tal). Bei der 3. Armee dagegen sah sich der Oberbe- fehlshaber, Generaloberst Frhr. v. Hausen, durch die außerordentliche Erschöpfung der Truppe veranlaßt, am 3. September einen Ruhetag ein- zulegen. Generaloberst v. Vülow konnte nun mit Rücksicht auf das Stehenbleiben der Sachsen seine Korps am 5. September nur zu einem kurzen Marsch ansetzen. Sie sollten frühzeitig die Linie Montmirail— Vertus erreichen. Als die neue Weisung der Obersten Heeresleitung 8™ vorm. bei ihm eintraf, schickte er dem rechten Flügelkorps (VII. A.K.) den Befehl, in der gerade erreichten Linie stehen zu bleiben; das links daneben vorgehende X. Res.K. sollte vorläufig nicht über Orbais hinaus . marschieren. Die beiden östlichen Korps (X. und Garde-K.) wurden im Marsch auf die befohlene Linie belassen. Auf diese Weise sollte die Rechts- fchwenkung der ganzen Armee gegen Paris eingeleitet werden. General- oberst v. Bülow setzte hierbei als selbstverständlich voraus, daß auch die 1. Armee die Weisung der Obersten Heeresleitung unverzüglich befolgen und durch Anhalten ihrer Korps nördlich der Marne die Front der 2. Armee frei machen würde. Die 1. Armee aber war der Auffassung, daß der Gegner zunächst bis hinter die Seine zurückgeworfen werden müsse und dann erst ein Ein- schwenken gegen Paris möglich fei. Sie ließ daher die Verfolgungs- gruppe (IV., III. und IX. A.K.) mit dem 2. Kav.Korps (ohne 4. Kav.Div.) im Marsch nach Süden, während das II. A.K. südlich der Marne, das IV. Res.K. mit der 4. Kav.Div. nördlich des Flusses den Flankenschutz gegen Paris weiter durchführen sollten. So schob sich der linke Flügel der 1. Armee mit der Front nach Süden einen vollen Tagesmarsch vor die nach Südwesten eindrehende 2.; andererseits hing die 3. Armee gegen die 2. ebenfalls um 15 bis 20 km ab. Ein einheitliches Handeln der drei rechten Flügel-Armeen des deut- fchen Heeres war somit gerade in dem Augenblick ausgeschlossen, in dem