V.
Houthulst.
/^L»s ist ein Wald von fast kreisrunder Gestalt, etwa 4000 Meter im
V^»Durchmesser. Von Norden nach Süden teilt ihn die Straße, die von
Houthulst nach Poelkapelle führt. Von Nordosten nach Südwesten durch-
ziehen ihn ein paar Schneisen, berühren zwei kleine Jagdschlösser, die
verschwiegen aus Wiesenlichtungen grüßen, überqueren den Zanddams-
beek und den Corverbeek, der bei Draaibank sich mit dem Steenbeek
vereinigt.
Ein paar Gehöfte liegen mitten im Wald, der Mannekenhos und
die Melaeneherberge. Vom Mannekenhos aus wird das Holz abgefahren
an die Bahnhöfe von Langemark und besonders an den Verladepunkt
bei Vijfwegen. In der Melaeneherberge trinken die Holzfäller einen
Kornschnaps, bevor sie heimwärts fahren auf ihren Rädern, nach
Merkem, nach Nachtegaal, nach Langewaede und Mangelare.
Es gibt prachtvolle Bäume in diesem Wald, denn er ist alt wie die
Stadt Upern in seinem Süden und ein Wahrzeichen Westflanderns wie
der viereckige Turm von Sankt Martin.
Es ist ein unheimlicher Wald. Es gibt lange Strecken, auf denen
der Boden weich ist wie Wachs, obwohl ihn ein üppiges Pflanzen- und
Strauchwerk überzieht. Das macht das Grundwasser, denn der Wald ist
eine einzige große Ebene und die Bachläufe winden sich in hundert
Schlingen durch Wurzeln und Lichtungen, ehe sie sich zum Gang in die
Felder entschließen. Da kann man wohl hilflos versinken, wenn man den
Weg verläßt, um in die düsteren Geheimnisse des Waldes vorzudringen.
Denn wer sagt es denn, ob gerade Holzfäller in der Nähe sind, die den