Einführung. über sechs Monate lang hat die Schlacht in Flandern im Jahre 1917 gerast. Dutzendweise verschwanden hüben und drüben die Divisionen im Wirbel des Kampfes, um nach kurzer Frist gelichtet und erschöpft, oft zu kümmerlichen Resten ausgebrannt, aus dem Hexenkessel wieder aus- zutauchen und frischen Divisionen die Füllung der klaffenden Lücken zu überlassen. Die Schriftleitung hat das gewaltige Geschehen in allen Einzelheiten mit weitgehender Unterstützung der Mitkämpfer erforschen und festlegen lassen. Die von Archivrat Walther Brandt, Archivrat vr. Georg S t r u tz und Oberst a. D. Ludwig Lange geleistete mühe- volle Arbeit ist zu einem umfassenden Werk angeschwollen. Die Ver- öffentlichung im Rahmen des begrenzten Umfanges der Schriftfolge hat sich jedoch leider als unmöglich erwiesen. Wir hätten dafür mindestens 3—4 Bände ansetzen müssen. Auf der anderen Seite konnte die ge- waltigste Materialschlacht des Weltkrieges nicht gänzlich ausgelassen werden, da die Schriftfolge ihrer Bestimmung gemäß in ihrem Zusammen- hange wenigstens einen Überblick über die wesentlichsten Schlachten des Weltkrieges geben soll. Wir haben uns deshalb entschlossen, die Arbeiten der genannten Herren dem Verfasser von „Douaumont", „Loretto" und „Ypern 1914", Herren Werner Beumelburg, zur Verfügung zu stellen, mit dem Auftrage, in einem Bande das charakteristische Erleben der Flandernschlacht psychologisch herauszuarbeiten, um so wenigstens den Beziehern der Schlachtenfolge einen gefühlsmäßigen Einblick in das ungeheure Ringen zu vermitteln. Die Erfahrung hat gelehrt, daß weite Kreise der Freunde unserer Arbeit solche Schilderungen besonders zu begrüßen pflegen. In der Tat muß auch vom historischen Standpunkte aus eine derartige Darstellung persönlichen Erlebens, die Vermitte- lung menschlichen Empfindens, seelischer Eindrücke, die Zeichnung von Wirklichkeitsbildern, die jeder nachempfindet, der an den Kämpfen teil- genommen hat, als berechtigt anerkannt werden. Sie gestattet eigentlich erst, eine wirkliche Vorstellung von der Größe der vollbrachten Taten zu gewinnen, sie gibt einem heranwachsenden Geschlechte die Möglichkeit, die Schwere unseres Ringens zu erfassen, den Begriff „Materialschlacht"