Die Kämpfe um Bagatelle Pavillon und
St. Hubert Pavillon.
<2.-13. Oktober 1914).
aberall an der Westfront war der Übergang vom Bewegungs- zum
Stellungskrieg kein absichtlich herbeigeführter, fondern er ergab
sich durch den Zwang der Verhältnisse und deshalb fast immer
unbewußt. Was wirklich schon Stellungskrieg war, galt oft Monate lang
noch als augenblickliche Verteidigung, der heute oder morgen die Offen-
sive wieder folgen würde. Die in diefer Übergangszeit geführten Kämpfe
um den einen oder anderen Punkt, ein Dorf, eine Höhe, einen Wald
oder nur ein einzelnes Gebäude, einen einzelnen Graben find keines-
wegs immer von großen und klaren Gesichtspunkten getragen gewesen.
Sie erwuchsen aus den örtlichen Kampfverhältnissen, wobei fast immer
im Unterbewußtsein die Überzeugung mitsprach, einen gewichtigen Schritt
für die kommende Wiederaufnahme des großen Bewegungskrieges zu
tun. Der Stellungskrieg entstand also in einer Kampfatmosphäre hoch-
und niedergehender Hoffnungen, in einer Zeit unklarer Vorstellungen,
wobei nur immer der Wille erkennbar blieb, dem Feinde das Gesetz des
Handelns vorzuschreiben. Aufrechterhaltung des Angriffsgedankens —
das erschien mit Recht als wichtigste Forderung der Stunde. Vielfach
aber entsprangen die Kämpfe dieser Übergangszeit zugleich auch der
zwingenden Notwendigkeit, sich durch Vortragen der eigenen Linien
hier oder dort für alle Fälle günstigere Kampfverhältnisse zu schaffen.
Heute lassen wir rückschauend den Stellungskampf in den Argonnen
schon um die Wende September—Oktober 1914 beginnen, eine Auf¬
fassung, die bei Führung und Truppe damals nicht bestand und nicht