123 Stellungskrieg auf Gallipoli! Allseitige Erschöpfung und Mangel an frischen Truppen wie an /1 Munition machten dieser Phase ununterbrochener Angriffe ein ^v^Ende. Vor dem Eintreffen neuer Kampfmittel konnten weder General v. L i m a n noch General Hamilton hoffen, dem Feldzug eine entscheidende Wendung zu geben. Einmal war, wie sich zur Genüge herausgestellt hatte, der Türke nicht stark genug, um den Eindringling ins Meer zu werfen» andererseits auch der Engländer nicht in der Lage, dem Verteidiger die beherrschenden Höhen zu entreißen. Bis zum Ein- treffen der erbetenen Verstärkungen mußte aber geraume Zeit ver- gehen. So nahte auch für Gallipoli Anfang Mai die Zeit des Stellungskrieges. Freund und Feind gruben sich sin, ein tief- gegliedertes Graben- und Befestigungssystem entstand, Linie wuchs hinter Linie. Die Kämpfe nahmen nunmehr die gleiche Form des Grabenkrieges wie im Westen und Osten Europas an. Beide Armee- führer des Dardanellenkriegsschauplatzes sahen aber in dieser Kampf- führung nur eine ihnen aufgezwungene Übergangszeit und wünschten nichts sehnlicher, als bald wieder die Initiative ergreifen zu können. Die Verhältnisse brachten es mit sich, daß der englische Befehls- Haber viel eher dazu in der Lage war: flössen ihm doch die Mittel der Kriegführung in ganz anderem Umfange zu als dem türkischen Heerführer. Die bitteren Folgen einer technischen Unterlegenheit ver- Mschaulicht gerade der Feldzug von Gallipoli in schlagender Weise. Die