Beendigung des Aufmarsches. — Reibungen. 13 Befehl des neu eingesetzten A.O.K. 9; damit war der 6. Armee, die nun- mehr völlig der Heeresgruppe „Reserve" unterstellt wurde, die Marne- Verteidigung abgenommen. Der Aufmarsch zwischen Aisne und Ourcq wurde am 16. und 17. Juli zu Ende geführt. Alle erdenklichen Vorsichtsmaßnahmen waren ge- troffen, um die Zusammenziehung der vielen Divisionen und sonstigen Formationen bis zum letzten Augenblick zu verschleiern. Die vorzügliche Deckung, welche die ausgedehnten Waldungen und zahlreichen Ort- schaften boten, wurde mit peinlichster Sorgfalt ausgenutzt und mit Strenge darauf geachtet, daß tagsüber keinerlei Märsche und Truppen- bewegungen stattfanden. Ein starkes Unwetter am Abend des 17. Juli erschwerte die letzten Vorbereitungen erheblich. Im Walde von Villers- Eottertzts herrschte völlige Dunkelheit, alle Wege waren grundlos ge- worden. Andererseits war durch den Gewittersturm aber auch die deutsche Beobachtung gänzlich ausgeschaltet. Am Mittag des 17. Juli erging der Befehl an die Heeresgruppe „Reserve", daß der Angriff der 10. und 6. Armee planmäßig am frühen Morgen des 18. einsetzen sollte. 620 abds. erhielt auch die Heeresgruppe „Mitte" die Weisung, daß die 9., 5. und 4.Armee am 18. Juli auf der ganzen Front den Kampf aufzunehmen hätten, um das bei der deutschen Offensive verlorene Gelände zurückzuerobern. Kurz vor Eingang dieser Weisung hatte indessen General M a i st r e, Führer der Heeresgruppe „Mitte", bereits angeordnet, daß der rechte Flügel der 9. (III. A.K.) und der südlich der Marne stehende Teil der 5. Armee (verst. 1. Kav.K.) an Stelle der einzeln geführten Gegenangriffe, die am 17. Juli nur geringe Erfolge gebracht hatten, am Morgen des 19. Juli zu einem gemein- samen, einheitlichen Stoß antreten sollten; das 1. Kav.K. war für diesen Angriff der 9. Armee taktisch unterstellt worden. Da es unmöglich schien, einen neuen, diese Anordnungen abändernden Befehl noch recht- zeitig bis an die in vorderer Linie eingesetzten Truppen durchzubringen, blieb es bei den von der Heeresgruppe „Mitte" bestimmten Zeiten. So kam es, daß sich die 9., 5. und 4. Armee am 18. Juli — abgesehen von örtlichen Kämpfen — nur durch Artilleriefeuer an der Offensive be- teiligten. Von der zwischen der Oise und dem Ourcq stehenden 19. Armee sollte das linke Flügelkorps (XVIII. A.K. mit 79., 15. und 55. Jnf.Div.) an dem Angriff am 18. Juli nicht teilnehmen. Die Zusammensetzung der Angriffsfront der Annes am Morgen des 18. Juli war folgende: '