100 Der Angriff der 7. Armee. rechts benachbarte 123. Inf.Div. suchen. Die Mitte (Inf.Regt. 343) hatte sich dem Regt. 344 anzuschließen, der linke Flügel (Inf.Regt. 341) in südöstlicher Richtung über Höhe 209 und Kapelle St. Lis den Höhenkamm zu gewinnen, von dem aus dann die Artillerie in die Reimser Ebene wirken konnte. Die bereits vom frühen Morgen an gegen die feindlichen Stellungen vorgetriebenen Patrouillen vermochten aber zunächst keinerlei Ver- änderung beim Gegner festzustellen, der das Gasschießen der deutschen Batterien mit schwachem Streufeuer beantwortete. Erst gegen 11« vorm. begannen die Italiener abschnittsweise das Gelände vor dem rechten Flügel und der Mitte der 86. Inf.Div. zu räumen. Inf.Regt. 344 drang daraufhin über Bligny vor und besetzte die Waldhöhe westlich Bouilly. Regt. 343 schloß sich an, nahm das Wäldchen nordwestlich St. Euphraise, in dem es einen Offizier und 101 Italiener zu Gefangenen machte, und schob seine Posten bis dicht an den Kamm der bewaldeten Bergkuppe nördlich Clairizet vor. Wiederholte Versuche des Inf.Regts. 341, diese beherrschende Höhe durch Angriff von Westen und Norden her zu nehmen, scheiterten jedoch trotz mehrerer Feuerschläge durch die zu- sammengesaßten Batterien und Minenwerfer jedesmal am Widerstand der tapferen französischen Besatzung. Auch ein letzter, nach kräftiger Artillerievorbereitung gegen 8'» abds. unternommener Vorstoß miß- glückte nach anfänglichen Teilerfolgen unter schweren Verlusten. Als Gesamtbeute der Division wurden ein Offizier und 286 Mann der 3. ital. Inf.Div. eingebracht. * ... * An der ganzen Angriffsfront der 7. Armee hatte die Truppe schon sehr bald erkannt, daß der Gegner dieses Mal keineswegs von dem deutschen Angriff überrascht worden, sondern seit langem auf ihn vor- bereitet gewesen war. Das ging bereits aus der ganzen Art und Weise sowie insbesondere aus der Stärke der Abwehr hervor, vor allem aber wurde es von allen Gefangenen bestätigt. Die Schwierigkeiten der Nachrichtenübermittlung, die natürlich in besonderem Umfange an der Marnesront herrschten, hatten zur Folge, daß die Meldungen über den Verlauf des Angriffs erst verhältnismäßig spät nach rückwärts ge- langten. Es dauerte daher zunächst geraume Zeit, ehe sich die Divisions- kommandeure, Gruppenkommandos und das A.O.K. ein zutreffendes Bild von der Lage an der Front und den Kampfverhältnissen machen