26 Bereitschaft und Störungsfeuer für ihre drei Korps. Außerdem wurde Die Räumung des Chemin des Dames-Rückens erwogen, um die Ver- teidigung südlich der Aisne einzurichten. Doch konnten sich die fran- Mischen Generale hierzu nicht entschließen, weil dadurch auch die an- schließenden Stellungen gefährdet wurden, und man es der öffentlichen Meinung Frankreichs nicht zumuten durfte, dieses Gelände, um das bereits so unendlich viel französisches Blut geflossen war, freiwillig aufzugeben. Tatsächlich wäre es schon zeitlich nicht mehr möglich gewesen, die Artillerie noch herauszuziehen, denn diese Erwägungen fanden erst am Abend statt. Im klaren Bewußtsein dessen, was drohte, blieb nur der Entschluß übrig, den Angriff auf den Chemin des Dames-Rücken anzunehmen. Um so wichtiger war das schleunige Heranziehen von Verstärkungen aus anderen Frontabschnitten. General Potain setzte es durch, daß tatsächlich noch am 26. Mai der unverzügliche Abtransport von 12 Divisionen an die Front der französischen 6. Armee in die Wege geleitet wurde, von denen eine oder zwei schon am nächsten Tage ein- treffen konnten. So war die Geheimhaltung der deutschen Angriffsabfichten wohl insofern geglückt, als der Gegner rechtzeitig keine ausrei- ch e n d e n Maßnahmen zur Behauptung der bedrohten Front mehr treffen konnte. Der Verrat hatte ihm aber einen etwa Ivstündigen Zeitgewinn für das Heranbringen von Reserven verschafft und die volle Abwehrbereitschaft der französischen 6. Armee gezeitigt.