175 zur Besetzung der ursprünglichen ersten deutschen Linie bis zur Straße Cambrai—Bapaume zu folgen hatte. Die Aufgabe der 3. Garde-Jnf.- Div. bestand darin, den Bourlon-Wald abzuriegeln und ein Ausbrechen der Engländer aus der Waldzone zu unterbinden. Den bis etwa Ru- milly anschließenden Divisionen, 119. Inf.Div. (Gruppe Arras) und 107. Inf.Div. (Gruppe Caudry), wurden beschränkte Angriffsziele zu- gewiesen. Es kam für sie zunächst darauf an, die Engländer durch Ar- tillerie und scharfes Heranführen der Infanterie zu hindern, rechtzeitig zurückzugehen oder sich mit Teilen gegen die Nachbartruppen zu wenden. Zur Täuschung des Feindes wurden ferner besondere Maßnahmen ge- troffen, so hatten 20. Inf.Div. und die südlich der 183. Inf.Div., westlich Le Catelet und Bellicourt, eingesetzte 5. Garde-Jns.Div. durch Unter- nehmungen den Gegner abzulenken. Vis zum 30. früh war die Angriffs-Infanterie und der größte Teil der Angriffs-Artillerie in Stellung. Das Eintreffen aller Kolonnen, der gesamten Munition und vieler Sonderformationen konnte nicht erst ab- gewartet werden. Als Vorspiel des Angriffs wurde vom 29. nachm. ab der Bourlon- Wald stark vergast. Die „Angriffsschlacht" selbst leitete am 39. November 7.50 vorm. ein kurzes, aber mächtiges Artilleriefeuer ein, 8.40 vorm. schlössen sich die Minenwerfer an. 8.50 vorm. brachen von Osten her die Sturmwellen der Infanterie vor. Von den Engländern wurde angeblich die vermehrte Bewegung hinter der deutschen Front in den letzten Novembertagen erkannt, jedoch nichts getan, um die deutschen Vorbereitungen zu stören (vergl. Anm. S. 172). „Die Anhäufung der Infanterie des Feindes indessen und seine offenbare Sorge um die Sicherheit seiner Verteidigungsstellungen südlich des Senfse-Flusses, die taktische Bedeutung des hochgelegenen Geländes um Bourlon, und die Tatsache, daß wir letzteres erst teilweise besaßen, alles das deutete darauf hin, daß im Bourlon-Abschnitt der Hauptangriff geliefert werden würde*)." Die englische Führung hatte nach dem 27. dort Ablösungen vornehmen lassen, und H a i g glaubte „zuversichtlich", daß die Verteidigung so gesichert wäre**). Im Süden des Schlachtfeldes *) Auch an einer anderen Stelle des nachträglichen englischen Berichts ist gesagt, daß der Schwerpunkt des deutschen Angriffs im „nördlichen Abschnitt" gelegen habe. **)Am 30.11. lagen von südlich Jnchy bis südwestlich Honneeourt in Stellung: 66., 2., 47. (Bourlon-Wald), S9., 6., 29., 20. (südwestlich Crevecoeur». 12., 55. Div. An Reserven waren verfügbar: Garde-Div. (Wald von Havrin- court), 2. Kav.Div. (Fins), wurden in Gegend Gvuzeaucvurt eingesetzt, 4.und