99 mit Erfolg ausgenutzt werden könnte. 12.10 nachm. erging von ihm nach mündlicher Bekanntgabe an das I. folgender schriftlicher Befehl an das II. Batln. (dort an 12.30 nachm.): „Regiment hat auf Fontaine-Notre- Dame vorzugehen und dieses nach Möglichkeit, falls besetzt, zu nehmen. I./Jnf.Regts. 46 ist bereits dahin im Vorgehen, II. hat mit linkem Flügel an I. Anschluß zu nehmen, rechts den Anschluß an Jnf.Regt. 50 (Süd¬ ostecke Bois de Bourlon) unbedingt aufzunehmen . . .*). Daß dieser Ent¬ schluß auch ganz den Wünschen der Truppe entsprach, sollte sich gleich zeigen. „Ein Angriff im Manöver hätte nicht geordneter und schneidiger vorgetragen werden können als dieser", „ein militärisches Bild, wie man es Ende 1917 wohl kaum mehr zu erwarten gehofft hatte, ein Beweis für den ausgezeichneten Geist in unserer Truppe," berichtet Major Richert. Das Kriegstagebuch I./Jnf.Regts. 79 enthält ferner folgende Eintragung: „Vom Schloß Raillencourt aus konnte das Bataillon be- obachten, wie der Angriff auf das Dorf Fontaine mit großem Schneid vorgetragen wurde." Die Geländegestaltung war für die Entfaltung und Entwicklung der Bataillone von großem Vorteil, die feindliche vor- derfte Linie, die nicht über den Bahndamm vorgeschoben gewesen zu fein schien, konnte das Vorgehen nicht genau beobachten. Die englischen Flieger hatten sich vermutlich durch einige geschickte Bewegungen der Bataillone bei ihrer Entfaltung täuschen lassen, so daß sie abflogen, ohne die wahre Richtung der Entwicklung erkannt zu Haben. Erst als die all- mählich ansteigende Anhöhe vollständig erstiegen war und Fontaine in Sicht kam, schlug starkes Infanterie- und Maschinengewehrfeuer den 46ern entgegen. Mit ganzer Kraft warf sich nunmehr die englische Ar- tillerie auf die Angreifer. In glänzendem Schneid gingen die Kom- pagnien trotzdem weiter, überschritten die Eisenbahnlinie und stürmten gegen das Dorf vor. Da aber links zunächst kein Anschluß gefunden wurde, mußte der Führer des I. Batlns. noch die 4.Komp. einsetzen. Hartnäckig verteidigte der Engländer die Häuser, doch dem ungestümen Nachdrängen der beiden Bataillone konnte der Feind auf die Dauer nicht standhalten. Besonders heftig war das Ringen in der Nähe der Kirche. Mit Bajonett, Spaten und Handgranaten wurde Haus für Haus genommen. *) Fast in der gleichen Zeit (ab 12.13, an 2.10 nachm.) schrieb Leutn. d. Res. Zick, Führer Z./Jnf.Regts. 4L, am Ostrand des Bourlon-Waldes feine Mel- dung, daß er dort mit 5./Jnf.Regts. 50 Verbindung aufgenommen hätte. — II./Ins.Regts. öl> war am Vormittag längs des Ostrandes des Waldes im An- Muß an die 9. Komp. eingesetzt. 7»