184 Der Durchbruch ist gelungen. die Karpaten angelehnte Südteil der starken russischen dritten Stellung war am Abend des 4.Mai auf breiter Front von den Deutschen durch- stoßen worden. Unter dem Druck dieser Lage bei der Gruppe Jrmanow leitete die 3. Armee nun auch das weitere Zurückschwenken des IX. Korps in die Linien Wisloka-Knie (nördlich Pilzno) und Dunajec-Mündung ein. Auch im Gebirge wurde das nördlichste Korps (XXIV.) zurückgenommen. Es sollte bei Samokleski nach Norden Anschluß suchen. General Radko Dimitriew selbst aber war im Zweifel, „ob wir uns mit den bedauerns- werten Resten des X. Korps und mit den Truppen des III. Kauk. Korps auf der fo wichtigen Richtung, welche in den Rücken der Aufstellung unserer und der 8. Armee führt, werden halten können"*). Der Durchbruch ist gelungen. Karte 2und 3. Diese Zweifel waren nur zu berechtigt. Durch den scharfen Kampf bis zum Abend war die Tatkraft der Bayern nicht erschlafft. Roch in der Nacht war das bayer. Ins.Rgt. 22 nach Samokleski vorgeschoben worden. Von hier aus stießen Teile mit M.G. und Geschützen in der Frühe des 5. Mai über Mrukowa zur Wisloka vor. Von der Höhe 319 nördlich Brzezowa aus sperrten sie die Talstraße, die Hauptverbindung des russischen XXIV. Korps. Es war also dem Südflügel der russischen Gruppe Jrmanow nicht gelungen, wie ihr befohlen war, bei Samokleski Verbindung zur Karpatenfront zu halten. Nur südlich Dembowiec stand noch ihr Flügel. So hatten die Bayern hier keinen Feind mehr an- getroffen. Ihr kühner Vorstoß war tief in den vom Feinde entblößten Raum zwischen dem russischen XXIV. Korps und der Gruppe Jrmanow eingedrungen. Die russische Gebirgsfront der 3. Armee war von der ihre Verbindungen schützenden Abwehrfront abgetrennt. Der in der Schlacht von Gorlice am 2. Mai erkämpfte Einbruch in die Front Radko Dimitriews hatte sich nun zum vollen Durchbruch durch die russ. 3. Armee erweitert. Bei Rozdziele stand die 20. Jnf.Div. bereit zum Stoß mit frischer Kraft durch diese Bresche über die 11. bayer. Jnf.Div. hinaus, dem nächsten Karpatenausgang, der Dukla-Straße, zu. Die operative Auswirkung des Durchbruchs von Gorlice bahnte sich an. *) Bontsch Brujewitsch, S. 81.