10 Italienische Erfolge in der 11. Jsonzo-Schlacht. Front nur 22Landsturm-(Arbeiter-)Bataillone und Ersatz-Batterien, nicht viel mehr in Kärnten und am Jsonzo. So war es unausbleiblich, daß nach Eröffnung der Feindseligkeiten der übermächtige Feind hier und da österreichischen Boden betrat. Im übrigen behauptete sich das kleine Häuflein alter Landsturm-Männer rühmlich und wußte dem Angreifer jeden ernstlichen Vorteil streitig zu machen. Auch im weiteren Verlauf des Krieges wurden in Tirol alle feind- lichen Vorstöße unter Mithilfe des rasch gebildeten Deutschen Alpenkorps zum Scheitern gebracht, während am Jsonzo, wo die Italiener anfangs gleichfalls erfolglos gekämpft hatten, nach und nach die Überlegenheit ihrer Streitkräfte zur Geltung kam. Mit neuzeitlichen Angriffsmitteln von ihren Entente-Verbündeten reichlich ausgestattet, berannte der Feind monate- lang die österreichischen Stellungen. Sein Hauptkriegsziel schien Trieft, daher richtete er seine Anstrengungen vornehmlich gegen den unteren Jsonzo. Aber trotz gewaltiger Opfer waren die Fortschritte bedeutend langsamer, als die Kriegsfreunde in Rom wohl erwartet hatten. Die der modernen Waffenwirkung innewohnende Abwehrkraft war auch hier unterschätzt worden. Man kann wohl behaupten, daß die Italiener ohne den fortgesetzten Antrieb der Entente-Mächte schwerlich die Kraft und Hingabe aufgebracht hätten, um zehnmal den blutigen Ansturm zu wiederholen, der schließlich im Jahre 1917 über den unteren Jsonzo hinweg zur Eroberung der Stadt Görz führte. Das Ziel Trieft lag aber immer noch in weiter Ferne. Trotz des fortgesetzten Druckes von Seite der Verbündeten begann der Kampfwille des italienischen Volkes nun zu erlahmen. Da versuchte die italienische Heeresleitung auf anderem Wege ans Ziel zu gelangen. Bisher war die Front am mittleren Jsonzo von Tolmein bis Salcano, nordöstlich Görz, von den großen Kämpfen verschont und von beiden Gegnern dünn besetzt geblieben. Am Ostufer dieser tief eingefchnitt«- nen Flußstrecke zieht sich die wegearme, völlig verkarstete, für Bewegung, Kampf und Unterhalt einer Armee gleich ungünstige Hochfläche von Bainfizza hin. In jahrelanger Arbeit hatten die Italiener das Wegenetz in diesem Gebiet so verbessert, daß sie es wagen konnten, hier einen überraschenden Angriff zu führen. Er hatte den Erfolg, daß die Österreicher das östliche Jsonzo-Ufer von Selo südlich Tolmein bis zum Monte Santo nördlich Salcano beim ersten Ansturm verloren. Wenig hatte gefehlt, daß ihre Linien durchbrochen und über das tief eingefurchte Felstal von Ehiapovano zurückgeworfen worden wären. Erst am Süd- Pfeiler der Höhenstellungen, dem Monte Gabriele, der hochaufragend das.