Rückzug der deutschen und österreichischen Verbände der Heeresgruppe Gcholtz. Die strategische Lage am 30. September. (Skizzen 1 und 2.) ulgarien hatte sich auf Gnade und Ungnade ergeben. stierten Bedingungen zeigten eine seltene Härte. Die besetzten Teile Griechenlands und Serbiens waren sofort zu räumen, alle westlich des Meridians von Usküb befindlichen Truppen — die Divisionen des Generalkommandos 62, damals die besten Verbände des bulgarischen Heeres, — in Kriegsgefangenschaft Zu führen, im übrigen die Armee bis auf geringe Teile zu demobilisieren, Waffen und Transportmittel an den Feind abzuliefern. Die Entente erhielt freien Durchmarsch durch Bulgarien und das Recht, strategisch wichtige Punkte zu besetzen. Die Kunde von dem Abfall und Waffenstillstand Bulgariens, des bisherigen Bundesgenossen, löste bei den deutschen Truppen Überraschung und Zorn, aber auch den festen Entschluß aus, mit zusammengebissenen Zähnen den Kampf allein weiterzuführen. Der überwiegende Teil der bulgarischen Offiziere empfand mit tiefem Schmerz das Verhalten ihrer Regierung als einen Schlag gegen ihre soldatische Ehre, im Gegensatz zu der Masse der Mannschaften, deren Empfindungen überwiegend von dem dringenden Wunsche der schleunigen Heimkehr geleitet blieben. General von S ch o l tz, welcher am 28. September sein Haupt- quartier nach Iagodina verlegt hatte, erkannte den Waffenstillstand für die deutschen Truppen nicht an und ließ dem Armee-Oberkommando 11 und den deutschen Verbänden bei der bulg. 1.,2. und 4. Armee ent¬ sprechende Weisungen zugehen. Zunächst kam es darauf an, die deutschen Stäbe und Truppen aus dem bulgarischen Heere schleunigst heraus zu ziehen und aus ihnen »reue kampffähige Verbände zu schaffen, welche im Weltkriegsende an der mazedonischen Front. 10