Einsaat. er deutschen Jugend ist dies Buch geschriebene Ich will versuchen, ein wahrheitsgetreues Bild zu malen jenes furchtbaren Zusammen- pralls, in dem im Oktober und November des Jahres 1914 Engländer, Franzosen und Belgier beim Wettrennen zum Meere mit den jungen deutschen Regimentern zwischen Lille und der Küste zusammenstießen. Zwei¬ undzwanzig Tage lang währte die mörderi- sche Schlacht an de? User und um Upern. Die Blüte der deutschen Jugend ward hingemäht vom flandrischen Tod. Singend sanken ganze Kompagnien zu Boden und neue traten an ihre Stelle. In zwei Gliedern marschierten sie mit gefälltem Seitengewehr gegen feusrspeiende Hügelketten und knatternde Heckenreihen und stürz- ten, den letzten Treuschwur für chr Vaterland auf den Lippen, hin in die sumpfigen Gräben der flandrischen Wiesen, um nie wieder sich zu erheben. In blutrauschenden Straßenschlachten fochten sie vom Morgen bis in den Abend um jedes brennende Haus, jede Mauer, jede Straße, die Gewehre entladen, die Messer gezückt, nur einen Gedanken kennend: Sterben oder Siegen! Zum letztenmal vollzieht sich der Kampf in jenen blutrünstigen Formen des Mittelalters und des Altertums. Zum letztenmal stürmt die Jugend Deutschlands wie die Grenadiere Friedrichs des Großen und die Musketiere des alten Blücher, jeden Schutz verachtend, den Damm der Leiber hinwerfend in blutiger Verschwendung vor die Grenzen des Vater¬ landes. Wie bei Sempach und Morgarten im Kampf der eisengepan¬