12 lernen. Jeder der über 150 Köpfe zeigt andere Gesichtszüge, deutscher Renaissancehumor spricht aus den Fratzen und das Orna mentale verrät einen tüchtigen Meister. Nicht mit Unrecht wurde das Chorgestühl als die reichste Bildhauerarbeit der deutschen Renaissance in Steiermark hingestellt (Kraus, Eherne Mark II., S. 570). Nachdem wir noch einen flüchtigen Blick auf die hinter der, Orgel an den Turmwänden angebrachten Bilder aus dem Leben des hl. Benedikt von Melchior Mayr geworfen und bedauert haben, daß das vom Iudenburger Balthasar Kienberger 1648 angefertigte Orgelgehäuse verschwunden ist, steigen wir in das Schiff der Kirche hinab und beginnen mit der Besichtigung des H o ch a l t a r e s. Dieser ist aus Stuckmarmor ausgeführt und ein Werk des Bau meisters Valentin K h a u t t (1631). Der Aufsatz muß als nüchtern bezeichnet werden, was seine Ursache wohl darin zu suchen hat, daß die seinerzeitigen Skulpturen des Schreines wie des Aufzuges im 18. Jahrhundert durch großflächige Gemälde ersetzt wurden. Das große Altarbild „Mariä Himmelfahrt" ist eine Kopie nach einem Gemälde von Rubens. Das Tabernakel aus Ebenholz und mit Silberbeschlag ist ein Werk des Grazer Goldschmiedes Leopold B o g t n e r (1719). Sämtliche Seitenaltäre sind Werke des schon genannten Christof Baumgartner, der sie in den Jahren 1638 bis 1642 an fertigte. Beachtenswert ist der Unterschied zwischen den zwei vor deren und den übrigen Altären. Erstere sind Werke der landläufigen Kunstübung, letztere setzen einen auswärtigen Einfluß, der wohl nach Franken weist voraus. Die Statuen des Benediktialtares dürften von Adam R i e d e r l stammen, jene des Emmeramialtares sind von Michael H ö n e l aus Pirna in Sachsen, der auch im be nachbarten Gurk arbeitete. Das Tabernakel auf diesem Altare ist aus 1780. Die Gemälde der übrigen Seitenaltäre sind Werke des mehrfach erwähnten Melchior Mayr. Die Altäre auf der Epistel- seite sind dem hl. Lambert, den vierzehn Nothelfern und der hl. Cäcilia und Dorothea, jene der Evangelienseite der heiligsten Dreifaltigkeit, der hl. Anna und den hl. Johann Bapt. und Evang.