3 Geschichte. Gründung der Benediktinerabtei St. Lambrecht in I Steiermark wurde vom Grafen Markwart von Kärnten (gest. 1076) begonnen und von seinem Sohne Herzog Heinrich III. durch die Bestiftung im Jahre 1103 vollendet. Die Aus stattung mit reichlichem Grundbesitz ermöglichte auch alsbald eine mächtige Förderung von Kunst und Wissenschaft durch die in clunia- zensischem Geiste eingerichtete Abtei. Allenthalben ließ das Stift wirt schaftliche und kirchliche Mittelpunkte entstehen, die insbesondere zur Entfaltung reicher Kunsttätigkeit einluden. Bald sehen wir das abtei- liche Münster erstehen, das von ansehnlicher Größe war, wie das auf merksame Auge dies heute noch erkennen kann. Es zeigte den landläu figen Typus einer doppeltürmigen, dreischiffigen Basilika mit Quer schiff, Chorquadrat (?) und Apsiden. An den Türmen sind unterhalb des Kirchendaches noch Reste von Zahnschnitt und Rundbogenfries erhalten. Außer der Stiftskirche entstanden unter Einflußnahme des Klosters in der romanischen Stilperiode gut dreißig Gottes häuser, die über ganz Ober- und Weststeiermark verbreitet sind. Zur Ausschmückung dieser Kirchen bediente sich das Stift zahlreicher Künstler, von denen uns einige durch das Totenbuch und durch die Überlieferung bekannt sind. Auch ein Mönch des Klosters, Liupold, erscheint als Maler und Abt Wolfker (1216—1219 und 1228—1233) verfertigte Wandteppiche mit bildlichen Darstellungen. Unter Abt Gottschalk brannte 1262 die Stiftskirche nieder, wurde aber schon drei Jahre nachher wieder eingeweiht. Ein bedeutender Abschnitt in der Stiftsgeschichte begann mit dem Abte Friedrich (1288—1306), mit dem auch die Gotik in den St. Lambrechter Kunstkreis eintrat. Angesehene Abte folgten ihm, so Heinrich (1306—1311), Otto von Laa (1311—1329), der den Umbau der Stiftskirche begann, Ortolf (1329—1341), der ihn fort