ses Ortes besonders gewogen, und da er von ihnen jährlich ei nen gewissen Weindienst (Umgeld) zu fordern hatte, so erließ er ihnen im Jahr 1168 diesen Dienst gegen dem, daß sie ihm zwey Weingärten bey der Kirche des heil. Martins entgegen gaben. Nicht weniger günstig dachte für diesen Markt auch Her zog L e 0 p 0 l d der G l 0 r r e i ch e, der hier im Jahr 1199 in dem ersten Landesgesetzbuche, die Landtheidungen (Gerichtstage) so wie in Tulln und Mautern, eine offene Schranne (Ge richt) anordnete, und eben dadurch Neuburg zu dem Range ei ner Ding-oder Gerichtsstadt erhob *). §> 2. Unter Ottakar von Böhmen wurde diese Stadt bald ein wichtiger Ort. Er hatte sich in Österreich i2Öi als Landesfürst eingedrungen, und von Klosterneuburg Besitz genommen. In ihre Mauern rief er nun die Wiener zur Huldigung, in ihr übte er die Landeshoheit gegen die Herren von Starhemberg aus, welche die den Landesfürsten zugehörige Kirchen -Advo- catie über das Kloster Lambach an sich reißen wollten. Um die Bewohner Neuburgs ganz an sich zu fesseln, und zu Ver theidigern zu gewinnen, da des Ortes Lage an der Donau und am Fuße eines Berges seine Sicherheit begründete, verlieh er den Bürgern vorzügliche Freyheiten und Rechte, indem er zu gleich Neuburg zu einer Veste erhob, in welcher die Bewoh ner ihre eigenen Gerechtsame und seine Ansprüche auf das Land vertheidigen sollten. Heinrich II. von Chunringen, Oberst-Mar- *) Davon spricht auch eine merkwürdige Stelle in dem zu Kaiser Albrechts I. Zeiten verfaßten deutschen Gedichte, das noch gegenwärtig als eine spä tere Abschrift auf der k. k. Wiener Hofbibliothek zu finden, und unter dem Titel: »»Seyfried Helblings Satyren" bekannt ist. Die betreffenden Verse find folgende: ft ei ainem Leupoldt cs geschacb, Der dits Landes Herre waz; Sich füget, das man vor ihm lassz Des Landesrecht — e% -was sein bett —* Man nannt irn drei Sfcelt Da er die gerichte nit solle sparn ; IN e u e n b u v eh, Tulln,. 1VI a u t a r n Da sold er haben offenbar Drei Landl aidinch in dem Jar