Bundesbahnhof St. Pölten. St. Pölten als Verkehrsknotenpunkt. Von Hofrat d. R. Ing. Ernst Alf. Für die Entwicklung der Stadt St. Pölten war der 8. März 1856 von ganz besonderer Bedeutung. An diesem Tage war die Konzession zum Bau und Betriebe einer Eisenbahn linie von Wien über Linz nach Salzburg, die damalige Kaiserin Elisabeth-Westbahn, erteilt und darin ausdrücklich festgelegt worden, daß diese Linie über St. Pölten zu führen habe. Dadurch war die Einbeziehung dieser Stadt in den Weltverkehr gesichert, was bis dahin in Frage stand, da die Führung der Linie Wien—Linz am linken Donauufer ebenfalls ernstlich in Erwägung gezogen worden war. Der Bau wurde noch Ende Juli desselben Jahres wirklich in Angriff genommen und die Strecke Wien—Linz wurde am 15. Dezember 1858 dem allgemeinen Verkehr übergeben. Der erste und wichtigste Schritt für die künftige Entwicklung der Stadt war damit getan. Der Ausbau der weiteren, noch notwendigen Bahnverbindungen ließ dann leider längere Zeit auf sich warten. Erst das Jahr 1877 brachte wieder einen Fortschritt durch die am 1. September erfolgte Eröffnung der Eisenbahnlinie St. Pölten—Leobersdorf, welche die Verbindung mit der Südbahn endlich herstellte. Gleichzeitig mit dieser Linie kam auch eine Flügelbahn von der damaligen Station Scheibmühl, heute Traisen, im Traisental aufwärts, über Lilienfeld nach Schrambach zum Ausbau, die am 1. Juni 1878 eröffnet und dann im Jahre 1893 bis Kernhof fortgesetzt wurde. Letztere erhielt im Jahre 1908 noch eine Ab zweigung von Freiland nach Türnitz. Von den von St. Pölten nach Norden führenden Bahnlinien, die für die Stadt eben falls von großer Wichtigkeit sind, wurde jene nach Tulln am 3. August 1885 und jene von