deutschen Wagengemeins«Hast gegebenen Beispiele — aller¬ dings unter vollständiger Anpassung an die besonderen öster¬ reichischen Verhältnisse — empfohlen wird, weil hiedurch die Leerläufe der Wagen beträchtlich vermindert und die soge¬ nannten Zwangsleerläufe gänzlich vermieden werden könnten. So darf kein Mittel außeracht gelassen werden, das ge¬ eignet wäre, den Güterverkehr zu verbessern und soviel als möglich zu beschleunigen. Fm friedlichen Wettbewerb der Staaten werden sich dem die besten Aussichten eröffnen, der nicht nur die Güter schneller herstellen, sondern sie auch rascher befördern, die Bedürfnisse des Weltmarktes früher als die anderen Staaten befriedigen kann. Er wird die Weltkonjunktur am besten auszunützen vermögen. Freilich werden sich, wie bereits erwähnt, trotz allen Bemühungen in der ersten Zeit nach Friedensschluß Verkehrsschwierigkeiten nicht vermeiden lassen. Es wird nicht möglich sein, bei der Be¬ förderung alle Güter gleichmäßig zu behandeln. Vielmehr dürste, ähnlich wie im Kriege, bei der Wagenbeistellung eine Rangordnung der Betriebe aufgestellt werden, die allerdings stets veränderlich und sehr elastisch sein müßte. Die Frage kann> jedoch nicht für sich allein gelöst werden. Sie steht im innigsten Zusammenhange mit der Frage der zukünftigen Rohstoffzu- teilung. Die inländischen und ausländischen Rohstoffe werden vor allem den Fabriken zugewiesen werden müssen, die Pro¬ duktionsmittel erzeugen, also auch solchen, die Lokomotiven, Güterwagen, Kräne, Ladevorrichtungen u. dgl. herstellen. Dann werden ebenso wie im Kriege mit Rohstoffen und zu¬ gleich mit Wagen die Industrien zu versorgen sein, die für die Allgemeinheit von Wichtigkeit sind, z. B. dadurch, daß sie für den Export arbeiten. So wird sich die Wagenbeistellung solange den Grundsätzen der Übergangswirtschaft anzupassen haben, bis die ersten Verkehrsschwierigkeiten überwunden sein werden und jeglicher Verkehr wird bewältigt werden können. Alle noch so gründlich erdachten Verbesserungen der Ver¬ kehrstechnik und der Verkehrsverwaltung bleiben jedoch wir¬ kungslos, wenn sie nicht durch eine entsprechende Güter- tarifierung ergänzt werden. Die Gütertarife sollen zweck¬ mäßig ausgebaut und niedrig sein, so daß die Kosten der Güter¬ beförderung einen möglichst geringen Teil der gesamten Pro¬ duktionskosten ausmachen. Der Übertragung dieses volkswirt¬ schaftlichen Grundsatzes in die Wirklichkeit steht zuerst das Interesse der Bahnen entgegen. Die haben während des Krieges der überwiegenden Mehrheit nach schlecht abgeschnitten. 26