BP Anpassung an den jeweiligen Fahrplan der Bahnen geschehen kann. Dieser Grundsatz sollte auch bei der Anordnung der Brief¬ bestellungen beobachtet werden. Letztere hätten in höherem Maße als bisher hauptsächlich im Anschlüsse an die wichtigsten Fernzüge zu erfolgen. Allerdings wird es erforderlich sein, um die Armee von Briefträgern nicht ins Angemessene wachsen zu lassen, das Augenmerk auf arbeitsersparende Einrichtungen zu lenken. Die Anbringung von Hausbriefkästen sollte in der Großstadt (vielleicht durch Gewährung irgendwelcher verkehrs¬ technischer Begünstigungen) ebenso gefördert werden, wie die Be¬ nützung von Postfächern durch die Geschäftswelt. Ob nicht der Geldpostverkehr aus valutarischen Rücksichten für eine ge¬ wisse Zeit nach Friedensschluß teilweise unterbunden sein wird, läßt sich noch nicht absehen. Es sei nur daran erinnert, daß im Jahre 1915 der Postanweisungs- und der Postnachnahmever¬ kehr vorübergehend eingestellt werden mußte, weil die Schwan¬ kungen der Valutakurse, die keine sichere Grundlage für die Festsetzung eines angemessenen Umrechnungsverhältnisses boten, zu Arbitragegeschäften ausgenutzt worden sind. In diesem Zusammenhange sei daraus verwiesen, daß sich die Postämter bei der Ausgabe sämtlicher Kriegsan¬ leihen mit großem Erfolge als Zeichnungs- und Einzahlungs¬ stellen beteiligt haben. Sie besorgten ferner in dem ihnen vor¬ geschriebenen Umfange auch die Einlösung der Coupons der österreichischen Kriegsanleihe. Diese Umstände sowie die über¬ aus umfangreiche Tätigkeit, die die Postsparkassa während des Krieges bei der Ausgabe der Kriegsanleihen entfaltet hat, be¬ rechtigen zur Annahme, daß sich nach dem Kriege die Postspar¬ kassa allmählich zu einer staatlichen Volksbank ausbilden werde. Zwei eigenartige Zwischenfälle, die sich während des Krieges abgespielt haben, zeigen, daß die Post und die Banken späterhin berufen wären, mehr als bisher gemeinsam zu wirken. Als die Post- und Telegraphendirektion in Czernowitz infolge des Einbruches des Feindes gezwungen war, ihren Amtssitz zu verlassen, und als beim Fortschreiten des feindlichen Ein¬ bruches auch die übrigen Behörden flüchten mußten, nahm die Kassa des Postamtes Dorna Watra den Geldbeschaffungsdienst für die ganze Bukowina aus sich. Für die Zufuhr des Geldes wurde in der Weise gesorgt, daß das Postamt an die Filiale der österreichisch-Ungarischen Bank in Klausenburg angeschlossen und deren Konto von Wien aus mit Geld¬ mitteln dotiert wurde. Ähnlich wurde das Postamt Met- 10