I im Rahmen des künftigen mitteleuropäischen Verbandes, denn die Exportfähigkeit Österreichs und sogar Ungarns in landwirtschaftlichen Erzeugnissen ist an ihrem Ende und wird auch nicht wieder aufleben. Mit Industrie und Handel hebt sich die Landwirtschaft, ihr höherer Ertrag wird aber dann auch an Ort und Stelle aufgezehrt. Ist es doch ungemein charakteristisch, daß von den österreichischen Kronländern gerade die industriereichsten auch die größten Weizenerträge haben, nämlich Böhmen mit 21% Mähren mit 17'9, und Nieder¬ österreich mit 16'9 Meterzentnern für den Hektar, während Galizien, das wie erwähnt, mehr als ein Drittel der gesamten österreichischen Weizenproduktion liefert, nur einen Ertrag von 9-4 Meterzentnern für den Hektar aufweist. II. önduslriepolilik. Für die Industrie wird vor allem eine gewisse Umlenkung ihres Verhältnisses zum Außenhandel und Eigen¬ bedarf notwendig werden. Von einer Autarkie kann auch hier keine Rede sein, denn die Erfahrung lehrt, daß gerade die am höchsten entwickelten Industrieländer sich gegenseitig die besten Abnehmer sind. Für unseren industriellen Export war aber bisher der Umstand charakteristisch, daß wir nicht in billiger Massenware, sondern in hochwertiger Luxusware auf dem Weltmärkte bestehen und aus diese Weise manchen spezifisch österreichischen Spezialartikel herausgebildet haben. Wir expor¬ tierten feine Leinengewebe, zu denen wir uns etwa zwei Drittel des Flachsbedarfes aus dem Auslande holen mußten, Wäsche, Hüte, Handschuhe, Fez, Stickereien (Vorarlberg), seine Damen¬ schuhe, während wir früher billige Schuhe nach dem Orient verkauften, Luxusgläser, wie sie besonders durch unsere Haus¬ industrie in Gablonz und Haida-Steinschönau erzeugt werden, Zigarettenpapier, Bugholzmöbel, Zündhölzchen u. dergl. Zu¬ weilen lieferten wir auch einer fremden Konkurrenzindustrie das unentbehrliche Material, wie der italienischen Papierin¬ dustrie das Papierzeug, der spanisschen Bugholzmöbelindustrie 14