1911 Am 15. Jan. 10 11 vorm, fand im Konferenzzimmer des Gymnasiums eine Konferenz der Linzer Mittelschuldirektoren statt, bei der ich die Nöte der Bibliothek auseinandersetzte. Es wurde beschlossen, das von Dir. Zöchbauer geführte Protokoll und eine aus drei Direktoren bestehende Deputation zum Statt halter, Landeshauptmann und Bürgermeister zu senden. Am 1. Pebr. schied Herr Dr. F. Mayr aus dem Dienst der Bib liothek. Am 6. März war die am 15. Jan. gewählte Deputation beim Statthalter und Landeshauptmann. Im 1. Heft des Zentralbl. f. Bibliothekswesen äußert sich Dr. Crüwell von der Wiener Universitätsbibi, über die Linzer Bibliothek und mich. Nach einem Berichte des "Volksblatt" beantwortete die Re gierung eine Resolution des Abg. Dr. M. Mayr. Sieh Nr. vom 21. März. Derselbe Abg. trat neuerdings im Budgetausschusse dafür ein. Am 3. and 4. Apr. beteiligte ich mich in Wien an der Auktion Lanna und erwarb mit einer Sparkasse-Subvention von 600 K ein Brevier des Stiftes Waldhausen, kaligr. Arbeit des 13.Jbd. Zu den Stifter - Reliquien langte das Geld nicht mehr. Am 13. April übernahm die Bibliothek die vom Finanzministerium abgetretene Katastralkarte von Oberösterreich aus dem Jahre 1824 (6621 Blätter). Ein Osterfeuilleton Lychdorff in der "Tagespost" verulkt mich und die Bibliothek boshaft. Stoff freie Erfindung. Am 30. Apr. besuchten 14 Buchdruckerlehrlinge der Fortbil dungsschule mit 5 Lehrern die Bibliothek und ich zeigte die Entwicklung des Buchdruckes an Proben vom 15.-19 Jhd. Sieh den Bericht in der "Tagespost". Am 16. Mai überreichte mir Architekt Prof. Wolfsgruber einen auf Anregung Lychdorffs entworfenen Plan zum Neubau. Sehr hübsch und praktisch. Am 21. Mai zeigte ich diesen Plan dem Statthalter, dem er gut gefiel.