blich durch die Mulde
des Jeller oder Irrsees
gegen den ßFolomansberg
(Flusch) rechts und gegen
S5chober und Drachen—
wand ßalk) Bildmitte
und gegenlinks. Dahinter
Berge der Osterhorn—
gruppe, Tennengebirge
und fochkönig
Aufnahme: österreichische
CuftverkehrsA.b.
griff die Tätigkeit Bambergs auf das Land zwi—
schen Mattighofen —Friedburg und Attarhofen (neue
Burg in Kogl bei St. Georgen im Attergau) über.
Es wäre natürlich wichtig, bis ins einzelne die
Tätigkeit der Bischofklöster Regensburg (Mondsee)
und Bamberg nachzuweisen, doch müßten für eine
derartige Darstellung alle Quellen ausgeschöpft wer—
den, d. h. neben den urkundlichen Erwähnungen und
den Ortsnamen auch die Kirchenpatrozinien, vor allem
aber die Siedlungs-, Flur- und Hausformen unter—
sucht werden. Hofrat Dr. Franz Berger verdanken
wir übrigens eine sehr wichtige ssedsumgskundliche
Arbeit über den Attergau. Das urkundliche Material
wurde dabei in einer guten Zusammenfassung dar—
gestellt und die Güter des Salzburger Klosters
St. Peter sowie des Klosters Mondsee in Karten—
skizzen des, Attergaues eingezeichnet.
So sehen wir sowohl im der ersten als auch in der
zweiten Kolonisationsperiode im Raume des Fran—
kenmarkter Tores das Bauernland in die weiten
Waldgebiete hinein vorrücken, und zwar einerseits
gegen den Kobernaußer Wald, andererseits gegen die
Voralpenberge der Flyschzone. ꝓä
Wir könnten sicher noch ein Stück weiter in der
Geschichte der Besiedlung unserer Heimat eindringen,
wenn im Bereiche der Gemeinden Frankenmarkt,
Fornach, Pöndorf, Weißenkirchen, ferner Lengau,
Straßwalchen-Land, Irrsdorf, Oberhofen usw. die
Orts- und Flurformen zusammensassend dar—
gestellt würden. Immerhin eröffnet uns die Ausschau
vom Koglerberg eine umfassende Sicht auf das Vor—
dringen von Acker- und Wiesenland in die großen
Waldgebiete.—
Als sich dann im hohen Mittelalter die Länder
bildeten, wurde die Territorialgliederung unserem
Gebiete verhängnisvoll. Im Bereiche des wichtigen,
oon uns bereits eingangs geschilderten Straßen—
kreuzes von Straßwalchen mußte eine Dreilän—
derecke Platz finden. Bayern, Hsterreich und Salz—
hurg zerschnitten ein von Natur aus zur Zusammen—
ossung „bestimmtes“ Gebiet. Aus dem Wegknoten
Straßwalchen entstand ein Grenzort. Heute ist in
diesem Gebiete zwar alles österreichisch, aber eine poli—
tische Karte zeigt hier immer noch eine höchst eigen—
willige und recht künstliche Grenze zwischen den Bun—
desländern Oberösterreich und Salzburg.
Für den Kulturhistoriker, beziehungsweise für
den Siedlungsforscher sind aber gerade Streifzüge in
dem Raume zwischen Frankenmarkt, Zell am Moos,
Straßwalchen und Friedburg-Lengau überaus dan—
kenswert. Schon flüchtige Wanderungen zeigen uns
eine große Zahl alter Bauernhäuser, Holzbauten mit
Legschindeldächern, Rauchhäuser, schwarze Kucheln
sowie Flachs- oder Brechelbäder sind hier noch ziem—
lich häufig. Das historisch so bedeutsame Verkehrstor
von Frankenmarkt sowie seine Umgebung sind heute
noch Gaue mit vielen beachtenswerten Vorzeit—
formen des Siedlungswesens.
Wenn der Reisende ziemlich ahnungslos bei der
Station Ederbauer den höchsten Punkt der Westbahn
zwischen Linz und Salzburg passiert, dann staunt er
wohl, daß es hier im Herbste so bald und im Früh—
jahr so lange hinaus Schnee gibt. Er denkt sich viel—
leicht noch: „Ein vergessener Winkel des Landes
Dberösterreich, des Kandes Salzburg!“ Uns Heimat—
freunden sind aber gerade derartige „vergessene“,
und für den Gesichtskreis des Städters „verlorne“
GBaue besonders ans Herz gewachsen. Ich möchte es
dem Lande Oberösterreich besonders zugute schreiben,
daß es so viele derartige „Winkel“ besitzt. In ihnen
webt noch überall die Vergangenheit — wer aber
diese nicht nacherleben kann, versteht auch die Gegen—
wart nicht.