Volltext: Heimatland Wort und Bild aus Oberösterreich Heft 5 1938 (Heft 5 / 1938)

jell am Moos gegen 
den See und die flusch— 
berge 
Cinks Ausläufer des 
ßFolomansberges,« rechts 
Irrsberg 
fAufnahme: Doglmaur 
um Kreide- und älteres Tertiär gehört die schon oft 
erwähnte Landschaft der Flyschberge an. Kolo— 
mansberg, Tannberg und Irrsberg, die Flyschberge 
des Attergaues und des Mondseelandes sind auch 
unsere nächstliegenden Genossen. Es fehlen zwar die 
Felspartien der Kalkberge, aber die Hänge sind viel— 
fach schon ziemlich steil. Da und dort glauben wir 
Rutschungen nachweisen zu können. Trotzdem auch 
hier das Waldkleid ein recht dichtes ist, kriechen immer 
wieder Rodungsstreifen mit dürftigen Äckern und grü— 
nen Wiesen an den Hängen hinan. Stattliche Einzelhöfe 
vom Salzburger Einhaustypus beleben die sonst recht 
stille Landschaft. Hier könnten wir stundenlang durch 
einsame Buchenwälder wandern. Freilich müßte zu 
diesem Behufe eine gute Spezialkarte unser Begleiter 
sein, denn sonst könnten wir leicht in ein Tal „hinab— 
gezogen“ werden, das in eine andere Richtung führt, 
als es uns erwünscht ist. 
Vom Koglerberg wird uns aber noch leicht ein 
Weiteres klar. Trotzdem Hausruck, Kobernaußer Wald 
und Flyschberge ihre Kuppen und Rücken unter der 
Walddecke recht gut verbergen, haben die Flyschberge 
viel markigere Formen als das stark verrutschte Ge— 
lände der Tertiärschotter. Am Aufbau der Flyschberge 
sind wor allem Tonschiefer, aber auch Sandsteine und 
Kalkschichten beteiligt, die der allgemeinen Abspülung 
größere Hindernisse in den Weg stellen als die lose 
gelagerten Schotter. 
Stolze und auch für den Laien „charaktervolle“ 
Bergformen erschließt uns aber erst der Blick nach 
dem Süden. In dieser Richtung bekommen wir die 
Kalkberge zu Gesicht, die in überwiegendem 
Maße — gleich der Schafberg ist aber eine Aus— 
nahme — in der Triaszeit des geologischen Mit— 
telalters abgelagert wurden. Es hat vielleicht gar 
nanches gegen sich, Ferngeologie zu betreiben. Aber 
vom Koglerberg sehen wir zwei Gesteinstypen mit 
den ihnen eigentümlichen Formen in geradezu aus— 
gezeichneter Weise. 
Die nahe dem Alpenrande liegenden Wetter— 
steinkalkzüge wie Staufen, Schober-Drachen— 
wand, Höllengebirge und Traunstein fallen sofort 
durch ihre scharfen Formen, durch ihre steilen Wände 
sowie durch eine bleichgraue Tönung auf. Morgen- und 
Abendrot färben diese stolzen Kalkzüge oft unbe— 
schreibbar schön. Hinter diesen felsigen Alpenwächtern 
folgen dann Berge mit sanfteren Formen, Haupt— 
dolomitkuppen, Juramergelhochflächen usw., die uns 
als solche nicht sonderlich fesseln. 
Aber über diesen Bergen, hinter und um den 
Wolfgangsee steigen wieder mächtigeKalkstöcke 
auf. Der Hochflächen-(Plateau-)scharakter dieser ge— 
bankten Dachsteinkalke ist unverkennbar. Im Bereiche 
des Dachstein- sowie des Hochkönigstockes werden die 
Hochplateaus durch ebene oder fast ebene Firn— 
felder noch besonders klar herausgehoben. Aber auch 
am Tennengebirge, das sich in seiner ganzen Er— 
streckung vor unseren Blicken ausbreitet, tritt bei 
leichter Schneebedeckung der Hochkarstcharakter unver— 
kennbar in Erscheinung. 
Nur die Zentralalpen entziehen sich unserer geo— 
logischen Betrachtung, sonst hat uns ein eindrucks— 
voller erdkundlicher Streifzug die Formenwelt der 
verschiedensten Erdperioden erschlossen. Wir könnten 
uns schließlich noch zusammenfassend darüber Rechen— 
schaft geben, wie Meer, Fluß und Gletscher einerseits 
eine gewisse Formenwelt aufbauten, wie aber dann 
die verschiedenen Gesteinsmassen, jede in ihrer Art., 
durch Regen, Flußgerinne und Gletschereis wieder im 
einzelnen zugemeißelt wurden. So erzählen uns die
	        
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