sstraßwalchen: flieger—
aufnahme gegen ssüden
stach Norden laufen
Bbahn und Straße ins
Mattigtal, der langge—
streckte Markt läuft links
in die Salzburger, rechts
in die Frankenmarkter
(Linzerj Verkehrsstraße
aus, die linke untere
Bildecke schneidet die
Mondseer Straße
Aufnahme: österreichische
CuftoerkehrsA. 6.
cakteristische Ausprägung. In geringerem Ausmaße
gilt dies für den Wallersee, dessen Seespiegel über
die Senke zwischen Kolomansberg und Irrsberg auf—
leuchtet. Am Irrsee wird aber die langgezogene
Wanne, in die sich der blaue Seespiegel einschmiegt,
im Norden und im Süden bereits durch braune Moor—
und grüne Sumpfflächen eingeengt.
Der im Erfassen von Oberflächenformen etwas
Geübtere wird nördlich von See und Moor die wohl—
gegliederten Rücken der Endmoränen des ein—
stigen Irrseegletschers verfolgen können und dabei
sehen, daß sich diese Moränenwälle zu beiden Seiten
des Sees an die Flyschhänge anlehnen. Vom Irrs—
berg aus würde der Wallersee Wasserflächen,
Moore und Moränenwälle in gleicher Gestaltung und
Anordnung zeigen. So belehrt uns die Schau von
oben sehr klar darüber, daß im Irrsee- und im
Wallerseebecken zur Eiszeit Gletscherzungen lagen, und
zwar im Irrseebecken ein letzter Ausläufer des Traun—
gletschers und im Wallerseegebiete ein Teil des
Salzachgletschers. Der kundige Geologe kann zwar
nachweisen, daß die Ablagerungen eisgszeitlicher
Gletscher aus früheren Perioden (Riß-Mindel-Eiszeit)
sich bis über Straßwalchen hinaus erstreckten. In der
letzten, der sogenannten Würm⸗-Eiszeit blieben aber
die Gletscher in den Räumen von Oberhofen und
Neumarkt in Salzburg stecken und die Abflüsse der
beiden Gletscher gruben je ein großes Tal in die
vorgelagerten Schuttmassen. Dort, wo heute der
Markt Straßwalchen aufleuchtet, kamen diese zwei
Talstrecken zusammen und die Schmelzwässer der
beiden Gletscherarme strömten im Verlaufe des heu—
tigen Schwemmbaches durch die von uns bereits be—
schriebene Mattigfurche in der Richtung gegen
Braungau.
Heute sind diese Talböden bis unterhalb Straß—
walchen ohne eine andauernd fließende Wasserader,
entwässert sich doch der Wallersee durch die Fischach
in der Richtung gegen Salzburg, der Irrsee dagegen
mondseewärts.
Jetzt begreifen wir auch die Entstehung der brei—
ten Mattigfurche, in die erst weit unterhalb von
Straßwalchen der Schwemmbach und der Mattigbach
gelangen. Teile der eiszeitlichen Traun und Salzach
gruben den Talzug, der heute von Straßwalchen über
Mattighofen nach Braunau führt. Die Schotter auf
diesem Talboden erzählen, daß sie einen langen Weg
aus den Alpen zurückzulegen hatten.
Nachdem wir uns so über die Wirkung eiszeit—
licher Gletscherzungen und Schmelzbäche einige Klar—
heit verschafft haben, wandern wir — geologisch ge—
sprochen — in die nächstältere Zeitperiode. Der Fach—
nann würde etwa sagen vom Diluvium Giszeit)
machen wir einen Schritt zurück ins Tertiär.
Kaum von irgend einer Hochwarte des Landes
Oberösterreich lassen sich Kobernaußer Wald
und Hausruck, beide weitgehend tertiäre
Schotterablagerungen auf einem tieferen
Sand-, beziehungsweise Schliersockel, so gut über—
blicken. Der Kobernaußer Wald ist um etwa 50 Meter
niedriger, die Walddecke geschlossener — im Hausruck
dagegen sind die Talböden breiter und bereits viel—
tach gerodet —, der „gefiederte“ Rücken aber ist
höher und tritt als Mittelgebirgszug deutlicher hervor.
Das Waldmeer des Kobernaußer Waldes läßt die
Auflösung in zahlreiche breite Rücken kaum in Er—
scheinung treten — Göbelsbergzug und Pettenfürst
m Hausruck zeigen aber ihre unverkennbaren
Kämme in voller Deutlichkeiit.
Der nächsten Altersstufe, der langen Grenzzeit