Volltext: Heimatland Wort und Bild aus Oberösterreich Heft 5 1938 (Heft 5 / 1938)

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5kizze der Landschaft um Frankenmarkt 
wieder auf den Tiefenzug Mattig —Schwemmbachtal, 
Zell am Moos — Mondseebecken hinweisen. Im Land— 
schaftsbilde kann diese Furche noch über den Paß von 
Hüttenstein, über den Wolfgangsee nach Ischl und 
Hallstatt im Trauntal weiter verfolgt werden. Heute 
gibt es hier eine Reihe von kleineren Flüssen des 
Mattig-(Inn-) und des Ager- und Ischl⸗(Traun⸗) 
Systemes. Einstmals floß hier — nach Seefeldner — 
eine stattliche „Urlammer“ aus den Niederen Tauern 
heraus — und bestimmt lag hier ein wichtiger Arm 
des Traungletschers, der sich zur Mattigfurche ent— 
wässerte. 
Diesem Nord-Süd-Verkehrsweg wollen wir hier 
den Namen Mattig-Mondseefurche beilegen. 
Sie ist heute für den großen Fernverkehr fast be⸗ 
langlos geworden, hatte aber in der Vergangen— 
heit eine maßgebliche Stellung inne, deren kultur— 
geschichtliche Bedeutung wir aber nur verstehen, wenn 
wir von der Tatsache ausgehen, daß die Donauebene 
zwischen Regensburg —Straubing —Niederaltaich ein— 
stens die große bajuvarische Siedlungslandschaft war, 
von der aus auch Pockinger Heide und Sttinger 
Feld, sowie das Rottal bald besetzt wurden. Zwischen 
den Riesenforsten von Kobernaußer Wald —Hausruck 
einerseits und den fast ebenso ansehnlichen Nieder— 
terrassenforsten an der Inn-Salzach-Mündung zwi— 
schen Braunau und Ötting andererseits führt nun die 
Mattigfurche am bequemsten durch waldärmere 
Landschaften nach dem Süden. So wird es verständ— 
lich, daß dieser „Waldpaß“ ein wichtiger Siedlungs— 
weg in der Richtung gegen den Raum von Mattig-— 
hofen und Straßwalchen wurde, daß Mondsee zu den 
alten Agilolfinger-Klöstern (747) gehörte und daß 
schließlich die Verbindung Regensburg —Mondsee 
nicht nur in der Agilolfingerzeit Bestand hatte, son⸗ 
dern daß unter Ludwig dem Frommen im Jahre 931 
Mondsee ein bischöflich regensburgisches Kloster 
wurde. 
Im letzten Viertel des 10. Jahrhunderts flüchtete 
sich der Regensburger Bischof Wolfgang in sein See— 
kloster Mondsee und hielt sich dort einige Jahre auf. 
Damals wurde auch die Gründung von St. Wolf— 
gang irgendwie in die Wege geleitet und die Grund— 
lage für die späterhin so besuchte Wallfahrt zu 
St. Wolfgang geschaffen, über die uns J. Zibermayr 
in einer grundlegenden Arbeit zusammenfassend und 
ausführlich berichtet. Im ausgehenden Mittelalter 
war St. Wolfgang, wie etwa heute Altötting, eine 
der wichtigsten Wallfahrtsstätten der niederbayeri— 
schen Lande, zu denen bis 1779, beziehungsweise 1816, 
auch das heute oberösterreichische Innviertel gehörte. 
Die beiden in ihrem Verlaufe und in ihrer kultur— 
geschichtlichen Bedeutung kurz geschilderten alten 
Ferwerkehrswege, die Alpenfußlinie und die 
Mattig-Mondseefurche, kreuzten sich im 
RaumevonStraßwalchen. Wir können aber 
auch sagen im Gebiete von Straßwalchen, wo heute 
der kleine Bahnknotenpunkt Steindorf liegt, kamen 
die drei Wege aus dem Salzburger Becken, aus dem 
Mattigtale und aus dem Mondseelande zusammen, 
um dann vereinigt durchs Frankenmarkter Tor in 
die oberösterreichischen Lande und weiterhin donau— 
abwärts ins Wiener Becken zu führen. 
Die verkehrsgeographische und geschichtliche Be— 
deutung des Frankenmarkter Tores legt es wohl 
nahe, vorerst die Tor wächter dieser Landschaft 
einer genauen Betrachtung zu unterziehen. 
Während die beiden aussichtsreichen Flyschberge, 
der Kolomansberg und der Tannberg noch zum 
Salzburger Becken (Wallerseezungenbecken) gehören, 
'ommen wir hinter Straßwalchen in östlicher Rich— 
ung zu einer breiten Paßlandschaft. Im 
Süden steigen Irrsberg und Koglerberg 
Gbeides Flyschberge) mit steileren bewaldeten Hängen 
auf, im Norden hingegen erhebt sich, einer sanft— 
geformten Welle nicht unähnlich, der weite, von brei— 
ten Muldentälern durchzogene Kobernaußer 
Wald— 
Den aufschlußreichsten üÜberblick über das ganze 
Frankenmarkter Tor und dessen Umgebung, das 
Mattigtal und das Mondseeland, sowie über Teile 
des Salzburger Beckens erhalten wir vom Kogler— 
berg (20 Meter). Diese aussichtsreiche Höhe ist von 
der Haltestelle Rabenschwand-Oberhofen, die zwischen 
Straßwalchen und Frankenmarkt liegt, bequem zu 
zrreichen und sie gibt für den Freund der Erd- und 
— 
im westlichen Oberösterreich. Dadie 
Meereshöhe des Berges keine bedeutende ist, werden
	        
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