Volltext: Meine dreissigjährigen Erfahrungen als Priester in Madison, Wisconsin

164 30jährige Erfahrungen als Priester in Madison. 
und hohen Ideale einer gewissen Dame, Frau Susanna M. Ram— 
say, und deren Familie. Wohl war sie einige Monate vorher ge— 
storben, aber wir wußten, daß sie im Leben und im Sterbebette 
den Wunsch hatte, einen Theil ihres Grundbesitzes für religiöse 
Zwecke oder Zwecke der Nächstenliebe verwendet wissen wollte. 
Ich hatte die Gunst, jene hohe Frau persönlich kennen zu lernen 
nachdem sie von ihrer Reise nach Europa, Italien und Afrika 
zurückgekehrt war. Ich faßte Muth. Sie hatte mir schon, als 
sie in Italien verweilte, persönlich Kunstphotographien zugesandt 
und dadurch ihre freundliche Gesinnung gegen mich zu erkennen 
gegeben. Ich faßte, wie gesagt, Muth und ging nach ihrem Tode 
zu ihrem Gemahl und Sohne, Wayne und James Ramsay, eröff— 
nete ihnen meines Herzens Anliegen; sagte ihnen, daß meine St. 
Erlöser Pfarrkirche überfüllt sei, daß sie die fünfhundert Familien 
nicht fassen könne und daß ich auf jeden Fall eine zweite Ge⸗ 
meinde abzweigen müsse; ich bat um Bauparzellen als Geschenk 
als Grundlage und James Ramsay und seine ebenso edle Schwe— 
ster in Rom, Italien, Frau Sarah Ramsay Del Frate, gaben als 
Erben ihre Einwilligung, mir sechs Baulotten zu schenken, jede 
Lotte 50 Fuß Front und 150 Fuß tief, im Green Busch für eine 
neu zu erbauende Kirche. Dies geschah ungefähr am 1. April 
1905. Ich sagte Hrn. Ramsay, ich hätte nichts, was ich ihm als 
Gegengabe geben könne, wollte aber der Kirche und Schule sei— 
nen Namen und den Namen seines verstorbenen Großvaters 
geben und die Kirche somit „Jacobus“ Kirche nennen. Da dies 
der Name des großen Apostels St. Jacobus der Aeltere ist, so 
willigte er mit sichtlichem Wohlgefallen ein und somit wurde die— 
ser Name des— Wohlthäters dem Hochw. Hrn. Erzbischof S. G. 
Meßmer zur Gutheißung vorgelegt. Dieser freute sich über die 
Wahl des Patrones, da auf solche Weise für immerwährende 
Zeiten der Name der Familie Ramsay im Andenken bleibt. 
„Der nächste Schritt war für mich, Almosen zu sammeln. Ich 
ging zum Tabernakel meiner St. Erlöser Kirche (den Bettelstab 
neben mir) und betete einen Rosenkranz. Es war Nachmittags 
den 11. April 1905. Drei Stunden später fand ich den ersten
	        
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