Wachsthum und Fortschritt.
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werden diese große Glocken mit ihren mächtigen Tönen geläutet
an Sonn- und Festtagen und feierlichen Gelegenheiten und Tau—
sende und Abertausende von Stadtbewohnern aus der besten Ci⸗
vilisation erfreuen sich solchen Geläutes.
Der erste Glockengießer war Forkernus, der Sohn eines ir—
ländischen Prinzen, und die Glockengießer feierten St. Fortchern
als Patron ihres Gewerbes. Man wollte diesen zum Bischof
machen, er verbarg sich aber und baute in der Provinz Leinster
in der Mitte des fünften Jahrhunderts ein Kloster. Man erzählt
von ihm, daß er die erste Glocke selbst gegossen habe. Die drei
treuen Begleiter des hl. Patricius — Essa, Bitnus und Tesach
sollen sach- und fachkundige Männer in der Kunst der Glockengie—
ßerei gewesen sein. Die Kaiserglocken in Moskau wiegen 380,—
O00 Pfund. Die Einführung der Glocke gab dem Architecten ein
neues Feld und zierliche, stattliche und kunstgerecht aufgeführte
Thürme wurden allmählich eine Nothwendigkeit. Städte, mit
ihren vielen hohen Thürmen, die mit ihren Spitzen wie mit einem
Finger gegen Himmel zeigen, wurden Gottes Städte. Was
wäre heutzutage eine Stadt mit Thürmen, schweigend —ohne Ge—
läute. Ein Bischof ist erforderlich, sie zu weihen; die Glocke, X
wird gesalbt von Bischofs Hand!
Z
RNev. August B. Salick,
Rector der St. Anna Kirche, Milwaukee, Wis. Geboren am 29.
Juli 1859 zu Watertown, Wis. Festprediger bei dem Pfarrjubi—
läum des Rev. A. Zitterl und wiederum beim Jubiläum der St.
Erlöser Gemeinde am 15. Juli 1907.