Volltext: Heimatbuch des Salzmarktes Lauffen, des ältesten Marktes im inneren Salzkammergut

Fast jede besondere Quelle oder jeder außergewöhnliche Fels hatte eine kultische 
Bedeutung und war somit ein Ziel zur Verehrung der „Muttergöttin Erde”. . 
Zum Unterschied der griechischen und später der römischen Orakelstätten, bei 
denen das geschäftliche vor dem gläubigen vorherrschte, dienten die Kultstätten. In 
unserem Lande noch den wahren Aufgaben des Urglaubens der Kelten. 
Ein dafür gültiges Beispiel ist der „Falkenstein“ bei St. Wolfgang, den ein jeder von 
uns kennt. Wie sich leicht rekonstruieren lässt, hat der Falkenstein bereits In der 
prähistorischen Zeit, also vor Jahrtausenden, seine kultische Bedeutung als 
Wallfahrtsort der Kelten. Dies ist nur ein Beispiel für die Wallfahrtsorte unserer 
Ahnen, derer gibt es im Salzkammergut noch genügend. 
Kommen wir aber wieder auf die Wallfahrtskirche Maria im Schatten in Lauffen 
zurück. Diese Bezeichnung „Maria im Schatten“ stammt erst aus dem 18. 
Jahrhundert, vorher hieß die Kirche „Unsre liebe Frau“ zu Lauffen. Auf allen älteren 
Schriften und Akten wird die Kirche so genannt, auch auf der ältesten Urkunde von 
Herzog Albrecht um 1344. 
Was bedeutet „unsre liebe Frau“? Hier gibt es viele Hinweise auf die heidnischen 
Wurzeln der Wallfahrt zu den Frauen Kultstätten der Muttergöttin. 
Lange bevor sich das Konzil von Ephesus 431 n.Ch. seiner christlichen Muttergottes- 
Verehrung bewusst wurde, gab es bei den Kelten die Verehrungsstätten der großen 
Mutter Erde und der weiteren Mütter Kybele, Demeter und auch Isis. Aus der alles 
überstrahlenden Muttergöttin Erde gingen die drei Beten hervor, also bestand die 
Muttergöttin Erde aus drei Frauen. Beten ? Wurde vom christlichen übernommen als 
beten, oder anrufen auch Fürbitten. Aus den drei Beten wurden aus dem christlichen 
die drei Nothelferinnen Katharina, Margarete und Barbara. Ganz wichtig für unser 
Gebiet ist Bebert, die christliche Barbara, die Schutzpatronin der Bergleute, die die 
Kelten schon als Bebert bei Ihrer Arbeit im Berg begleitete. In ihrem Umfeld trifft man 
auf den Nix, dieser Nix ist nichts anderes als ein Seelenbegleiter, der die Seelen im 
ewigen Kreislauf der Welt begleitet. Aus diesem Nix wurde im christlichen Glauben 
Christopherus und auch Nikolaus. Darum die Weihung vieler Kirchen zum Heiligen 
Nikolaus, der immer mit Kindern dargestellt wird, die aber nichts anderes als Seelen 
sind. So wurden aus den Kultstätten der Beten später Heilige Stätten der Christen. 
Es kann also als sicher angenommen werden, dass ein Platz auf dem eine Kirche mit 
Namen „Unsre liebe Frau“ steht, in früheren Zeiten ein keltischer Frauen-Kultplatz 
zur Muttergöttin Erde war. 
Dies trifft mit großer Wahrscheinlichkeit auch auf Lauffen zu! Der große freie Platz, 
angelehnt an die steil aufragende Felswand des Frauenberges, über dem 
Traungefälle des „Wilden Lauffen“, die bei den Kelten „Druna“ hieß, alles spricht für 
so eine These. 
Damit hätten wir neben dem keltischen Namen „Loifa“ für die Ansiedlung, auch eine 
Kultstätte der Muttergöttin, die auf einen Hinweis zur Besiedelung Lauffens durch die 
Kelten hindeuten. Wir hätten aber auch Kenntnis, dass unsere Kirche „Maria im 
Schatten” weit früher schon gebaut wurde, als bisher angenommen. 
Die Wunder, die sich um die Kirche (Mutter Gottes) drehen, nicht nur die Sagen, 
sondern im Besonderen die überlieferten Wunderheilungen, tragen das ihre dazu bei, 
um diese Kirche in einem ganz anderen Licht zu sehen. Man denke hier nur an den 
zweiten Einfall der Pest im Salzkammergut um 1634, der ganze Orte aussterben 
liess, nur Lauffen blieb verschont! Hierfür gibt es Beweise in alten Schriften. Kein 
einziger Einwohner von Lauffen erkrankte damals an der Pest, welche aber in den 
Nachbarorten Ischl und Goisern fast alle Einwohner dahin raffte. - 
Trotz dieser Hinweise auf unsere keltischen Vorfahren und ihre Riten und Kultstätten, 
kann das Dunkel um die Lauffner Kirche vor dem Jahre 1117 nicht ganz gelöst
	        
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